Mit Fritten gegen Freibad-Gewalt. Was nach Satire klingt, ist Realität: Die deutschlandweite Kampagne «RespektPommes» des regionalen Strom-, Gas- und Wasserversorgers NEW AG will ein «friedliches Miteinander in Frei- und Schwimmbädern» fördern. Über die Ursachen des Phänomens wird geschwiegen.
factum-Redaktion
12. Juli 2025

Freibäder sind in den letzten Jahren immer öfter zu Schauplätzen von Tumulten, kulturellen Konflikten und sexuellen Belästigungen geworden. Nicht wenige Freibäder verbrauchen inzwischen einen wichtigen Teil ihres Budgets für Sicherheitsdienste. Die Täter: überwiegend männlich, häufig jung, oft mit Migrationshintergrund. Doch anstatt über die Ursachen – wie Integrationsversagen, Parallelwelten oder kulturelle Konflikte – zu reden, versucht man es jetzt mit Belohnung: Wer sich gut benimmt, erhält eine Tüte Gratis-Pommes. Bis Redaktionsschluss beteiligten sich deutschlandweit bereits rund 100 Schwimmbäder an der Aktion.

«Herzstück» der Kampagne ist die «Frittikette», ein Regelwerk mit «goldenen Verhaltensregeln für ein harmonisches Miteinander in Bädern», heisst es in der Pressemeldung der NEW AG. Man habe «klare Regeln in humorvolle Formulierungen verpackt, um bei einem ernsten Thema unterhaltsam Zugang zu den Menschen zu gewinnen». Damit hofft man, mehr zu erreichen als mit dem «erhobenen Zeigefinger». Ein Beispiel gefällig? «Gierige Blicke sind nur bei Pommes OK».

Alexander Heiden, der im muslimischen Kulturkreis gearbeitet und gelebt hat, weiss: Mit Mitteln westlicher Kuschelpädagogik lasse sich dieses fundamental kulturelle Problem genau gar nicht lösen. Auf Tichys Einblick schreibt er: «Das Klientel will gar nicht respektvoll sein, sondern will mit ihrer Attitüde ganz bewusst den öffentlichen Raum vereinnahmen.» Mit «RespektPommes» mache man sich bei der Zielgruppe nur noch lächerlicher als ohnehin schon.

Meldung aus factum 04/2025