Wie die Draufsicht auf das Meer mit seinen Schaumkronen nur einen Bruchteil der Meeresrealität zeigt, eben die Oberfläche, so sind auch die sichtbaren Wellentäler und Schaumkronen unserer Lebenswelt nicht das Eigentliche. Die Bibel lehrt, dass unsere Wirklichkeit im Kern eine geistige Wirklichkeit ist.
Thomas Lachenmaier
3. Juli 2016

Ähnlich wie mit dem Meer verhält es sich mit den Tiefen der Erde und des Weltalls, die der Mensch niemals vollständig erforschen und verstehen kann und deren Tiefe und Weite der Sichtbarkeit entzogen sind.  Der Kosmos ist wie ein Sinnbild für diese «eigentliche Realität». Sichtbar sind nur fünf Prozent dessen, was den Kosmos ausmacht. Das meiste ist unsichtbar: Dunkle Materie (ca. 27 Prozent) und Dunkle Energie (ca. 68 Prozent). Von deren Existenz weiss man, aber viel mehr auch nicht: Es gibt physikalische Theorien, Hypothesen. Von der geistigen Realität Gottes, die alles Wirkliche trägt und durchdringt, können wir aber alles wissen, was wir wissen müssen. Gott hat sich uns in der Heiligen Schrift offenbart.

Die Grenzen der wissenschaftlichen Erkenntnisfähigkeit können Anlass zur Demut sein. In der Erforschung der Welt findet der Mensch nicht die Erkenntnis, die seine Existenz im Tiefsten betrifft, verändert, rettet und heilt. «Wo will man die Weisheit finden? Und wo ist die Stätte der Einsicht? Die Tiefe spricht: ‹In mir ist sie nicht›; und das Meer spricht: ‹Bei mir ist sie auch nicht›» (Hiob 28,12 und 14).  

Welche überragende Wertigkeit der Mensch für Gott hat, zeigt sich daran, dass sich Gott erkennbar gemacht hat, in der Schrift. Das ist ein Grund zum Staunen und zum Danken: «Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!» (Psalm 8,4–6; 10).