Afrikanische Bischöfe haben sich in einer scharfen Erklärung gegen die von den Vereinten Nationen propagierten Entwicklungspolitik gewandt. Bis zum Jahresende will die UNO ihre «Milleniumziele» für Afrika erweitern und neu formulieren, in denen es um Gender und Familienpolitik geht.
Thomas Lachenmaier
5. November 2015

48 afrikanische Bischöfe und zehn Kardinäle protestieren in einem offenen Brief gegen die Ausrichtung dieser Politik, bei der Entwicklungshilfe von der Implementierung von Gender- und liberalen Abtreibungsgesetzen abhängig gemacht wird. Diese «schmutzigen Kampagnen» der UNO förderten eine «Zivilisation des Todes unter der Verkleidung humanitärer Hilfe» auf dem afrikanischen Kontinent, heisst es in dem Dokument. «Es kann nicht länger verleugnet werden, dass unter dem Hüllwort der ‹sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte› Programme als Bedingung für Entwicklungshilfe aufgezwungen werden», heisst es in dem Schreiben, welches in New York publiziert wurde.

Mit politischem und ökonomischem Druck werde versucht, eine sexuelle Ideologie und Abtreibungspolitik durchzusetzen, die «alles bekämpft, was uns heilig ist: das Leben, die Familie, die gesunde Entwicklung unserer Jugend».

Die Bischöfe bezeichneten die UNO-Kampagne als «eine neue, diesmal ideologische Kolonisierung Afrikas». Durch die von der UNO formulierten Milleniumsziele und deren Neufassung werden «universelle moralische Normen in einer himmelschreienden Art und Weise verletzt», heisst es in der Erklärung.