Braucht Amerika heute eine Persönlichkeit wie Dr. Martin Luther King, die das Land versöhnen kann? Ein tiefer Riss geht durch das Land und eine unversöhnliche Haltung trennt konservative und linksliberal eingestellte Amerikaner.
Thomas Lachenmaier
16. März 2019

Auf der politischen Ebene, aber auch in den Medien und an den Universitäten scheint eine freie, unbefangene Auseinandersetzung über den richtigen Weg für das Land kaum noch möglich. Wohin kann diese Spaltung noch führen, wie wird das enden?

Amerika hatte schon einmal, in den Sechzigerjahren, einen Konflikt, der das Land zu  zerreissen drohte. Pastor Martin Luther King, der Wortführer des Widerstandes gegen die Rassentrennung, strebte Versöhnung an, er verhinderte eine Gewalteskalation des Kampfes. Stärker, als das heute möglich ist, konnte er noch auf eine breite Verankerung christlicher Werte in der Gesellschaft setzen.

Amerika ist noch immer ein christlich geprägtes Land, aber ein Wandel zeichnet sich ab. Mehr und mehr wird aus der demokratischen eine sozialistische Partei, die klar für Abtreibung ist und die auch Israelhassern wie den muslimischen Abgeordneten Ilhan Omar und Rashida Tlaib ein Forum bietet. Bei jungen Leuten kommt das gut an, ebenso wie die Befürwortung der Abtreibung. In beiden Fragen hatte Martin Luther King eine biblisch begründete Haltung: Das Leben ist heilig und muss geschützt werden, und Israel verdient als Demokratie und verheissenes Land die Unterstützung von Demokraten und Christen.

Vor neunzig Jahren wurde Martin Luther King geboren, der mit seinem gewaltfreien Widerstand gegen die Rassentrennung Amerika verändert hat. Er war eine integrierende Persönlichkeit. Ihm ist es zu verdanken, dass Amerika an dem schweren Konflikt damals nicht zerbrach. Wie sieht das heute aus, wo das christliche Fundament schwindet?

Meldung aus factum 02/2019.