In entlegenen Gegenden mangelt es oft an Trinkwasser, obwohl es ausreichend Regenwasser gibt. Zwei israelische Tüftler hatten eine gute Idee.
factum-Redaktion
16. Mai 2020

Der israelische Fotograf Eyal Yassky machte bei seiner Arbeit für «IsraAID», eine Hilfsorganisation, die auch in entlegenen Gegenden und Katastrophengebieten unterwegs ist, immer wieder die Erfahrung, dass die Verfügbarkeit von sauberem Wasser ein Problem ist. Er entwickelte zusammen mit seinem Jugendfreund Moshe Belilty, der am «Afeka College» in Tel Aviv ein Maschinenbau-studium absolvierte, ein tragbares Regen-Erntegerät, das weniger als zwei Pfund wiegt, nur 100 Dollar kostet und 90 Prozent des Wassers sammeln kann, das eine kleine Familie täglich braucht.

Das Gerät besteht aus leichtem Nylon und ist sehr robust. In weniger als drei Minuten ist es an einem vertikalen Objekt, etwa an einem Baum oder einem Pfosten, befestigt und erntet auf der Fläche von einem Quadratmeter Wasser. Es fliesst durch einen effizienten Filter in hintereinander geschaltete Beutel, sodass man in einer Nacht bis zu zehn Liter Wasser sammeln kann, ohne das System überwachen zu müssen. Yassky und Belil-ty nennen ihre Erfindung «Biomimikry», weil sie der Natur abgeschaut ist. Yassky hat in ländlichen Gegenden Südamerikas beobachtet, dass die Menschen die gros-sen Blätter einer bestimmten Pflanze zum Wassersammeln nutzen. Jetzt suchen die beiden nach Wegen, das System für Entwicklungsländer erschwinglich zu machen. So soll das System auch bei Wohnmobilbesitzern und Rucksacktouristen vermarktet werden. Mit dem Erlös daraus soll das Gerät für bedürftige Länder subventioniert werden. 

Meldung aus factum 03/2020.