In der vergangenen Ausgabe von factum war ein kurzer Text über die 17-jährige Renana Meir aus dem judäischen Otniel, deren Mutter von einem Terroristen vor ihren Augen erstochen wurde.
Thomas Lachenmaier
12. Juli 2016

Gemeinsam mit ihrem Vater Natan hatte sie vor dem UN-Sicherheitsrat zur Versöhnung aufgerufen. Renana schilderte ihren untröstlichen Schmerz über den Verlust ihrer Mutter und konnte dennoch bekennen, dass sie
keinen Hass verspürt. Ihr Vater sprach von seiner Liebe auch zu seinen arabischen Nachbarn. Nach den kurzen Ansprachen der beiden kam kein Einziger der versammelten UN-Botschafter, um den beiden tröstend die Hand zu reichen oder seine
Anteilnahme zu bekunden. Was ist das für ein Haufen von steinernen Herzen in Nadelstreifen? Sie entspricht ganz ihrem Generalsekretär, der Renana und Natan nicht einmal in die Augen blicken konnte. Natan Meir fragte in einem Brief an diesen Generalsekretär nach der Veranstaltung: «Kann die Organisation der Vereinten Nationen relevant sein, ohne auch nur ein Minimum an Menschlichkeit zu zeigen?» Diese Frage trifft es auf den Punkt. Mit dieser Organisation ist niemandem gedient, die ohne Unterlass für einen Palästinenserstaat eintritt, der das Elend auf der Welt nur noch weiter vergrössern würde. Was die Welt als Letztes braucht, ist ein weiterer islamischer Staat wie im Gazastreifen und den sogenannten Autonomiegebieten. Nicht einmal den Palästinensern ist mit der UN gedient, denen sie ein beständiges Forum für ihre Hass- und Verleumdungsbotschaften bietet. Was die honorigen Diplomaten nicht schafften, das war arabischen Nachbarn der Familie Meir möglich: Sie besuchten die Trauerfamilie und sprachen ihre Anteilnahme aus. Friede in Israel wird erst sein, wenn die Weltgemeinschaft sich von ihrem Lieblingskonflikt abwendet und Araber und Juden allein ihren Weg finden lässt – mit Gottes Hilfe. Gott verspricht, so etwa in Hesekiel 11 und in Hesekiel 36, dass er nach der Heimführung seines Volkes aus den Ländern der Zerstreuung nach Israel den Menschen «ein anderes Herz und einen neuen Geist» geben will. Statt des «steinernen Herzens» werden sie ein «fleischernes Herz» bekommen. Dieses Wort erfüllt sich heute vor den Augen der Welt, sogar vor den Augen der UNO. Gott wird das steinerne Herz auch bei den arabischen Nachbarn in ein fleischernes verwandeln. Noch sehen wir das nur vereinzelt. Aber wir sehen das. So etwa bei den arabischen Nachbarn der Familie Meir, die deren Schmerz teilen und dies bekennen. Gott spricht von der Verwandlung des ärgsten Feindes Israels, der bluttrunken und von Hass besessen ist: «... ich werde seine blutigen Fleischbrocken aus seinem Mund wegreissen und seine abscheulichen Stücke zwischen seinen Zähnen hinweg. So wird auch er als ein Rest übrig bleiben für unseren Gott und wird sein wie ein Stammverwandter» (Sacharja 9,7). Gott wird schaffen, was Menschen nicht schaffen. Sein Wort ist wahr und unverbrüchlich und ewig.