Muschelschalen und Zähne gehören zu den langlebigsten Strukturen, die in der Natur vorkommen. Forschern ist in dem Bestreben, die faszinierenden Eigenschaften von Muschelschalen nachzuahmen, jetzt ein Durchbruch gelungen.
factum-Redaktion
16. Januar 2016

Eine Gruppe von Forschenden um André Studart, Professor für komplexe Materialien an der ETH Zürich, hat jetzt ein Verfahren entwickelt, welches die Herstellung eines zähen Materials ermöglicht, das vergleichbare Eigenschaften wie Muschelschalen hat. Ihr Verfahren nennen die ETH-Forschenden «magnetisch unterstützten Schlickerguss». Die Grundsubstanz enthält magnetische Keramikplättchen. Durch eine Veränderung des magnetischen Feldes während des Gussvorgangs entstehen verschiedene Schichten, die dem Material zusätzliche Stabilität und Belastbarkeit geben.

Mit dieser kostengünstigen Methode können Materialien mit verschiedenen Eigenschaften hergestellt werden. Das Verfahren und das daraus hervorgehende Material würden sich daher für die Zahnmedizin anbieten. Diese «biomimetischen Komplexmaterialien» von hoher Festigkeit sind auch für andere Zwecke einsetzbar, etwa in der Elektronik.