
Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Forscher aus den Universitäten Göttingen, Mainz und Bochum in der Fachzeitschrift PNAS.1
Demnach enthielt die Luft im späten Jura vor etwa 150 Millionen Jahren2 etwa viermal so viel CO2 wie zur Zeit vor der Industrialisierung. In der späten Kreidezeit vor rund 73 bis 66 Millionen Jahren war der Gehalt sogar dreimal so hoch. Darüber hinaus wiesen einzelne Zähne von Tyrannosaurus rex und Kaatedocus siberi eine auffällige Zusammensetzung der Sauerstoffisotope auf, was auf CO2-Spitzen hindeutet, die mit grossen Ereignissen wie Vulkanausbrüchen in Verbindung stehen könnten. Dass Pflanzen an Land und im Wasser damals global betrachtet mehr Photosynthese betrieben, ging wahrscheinlich mit dem CO2-Gehalt und mit höheren Jahresdurchschnittstemperaturen einher.
Die neue Studie ist ein Meilenstein für die Paläoklimatologie. Die Erstautorin der Studie, Dr. Dingsu Feng von der Universität Göppingen, spricht entsprechend von einem «völlig neuen Blick auf die Vergangenheit der Erde». Die Forscher verwendeten eine neu entwickelte Methode, mit der sich die Mengenverhältnisse aller drei Sauerstoffisotope analysieren lassen. Sie untersuchten den Zahnschmelz von Dinosaurierzähnen aus dem späten Jura und der späten Kreidezeit, die in Nordamerika, Afrika und Europa gefunden wurden. Zahnschmelz ist eines der stabilsten biologischen Materialien.
1 https://doi.org/10.1073/pnas.2504324122
2 Bei den Jahresangaben handelt es sich um radiometrische Jahre. Diese werden im Modell einer kurzen Erdgeschichte von einigen Tausend Jahren, wie wir sie vertreten, entsprechend anders interpretiert.
Meldung aus factum 06/2025