Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung hat aus Rinde ein vielversprechendes Material erstellt, das in der Möbel- oder Verpackungsindustrie Anwendung finden könnte.
factum-Redaktion
17. April 2023

Baumrinde gilt in der Holzwirtschaft bislang eher als minderwertiges Abfallprodukt und findet keine so vielfältige Anwendung wie Holz. Dies könnte sich nun ändern. Die Max-Planck-Forscher in Potsdam haben Rinde von Birken, Eichen, Lärchen und Kiefern zu Platten gepresst, die ähnliche mechanische Eigenschaften aufweisen wie Pressspanplatten, aber keinen Klebstoff enthalten. Dazu legten die Forscher jeweils zwei Rindenstücke mit den borkigen Aussenseiten aufeinander und pressten die Rinden bei 90 Grad Celsius 20 Minuten lang mit Drücken von 20 beziehungsweise 97 Bar zusammen. Dabei verbanden sich die Rindenstücke zu einem stabilen Gefüge. Besonders stabil waren die «Sandwiches» aus Eichenrinde.

Die Struktur und Eigenschaften der Rindenplatten analysierte das Team mit diversen Methoden. So stellten sie fest, dass die Platten beim Pressen ähnlich glatt wurden wie geschliffene Holzoberflächen. Zudem dehnten sich die Proben bei hoher Luftfeuchtigkeit nur um wenige Prozent aus.

Meldung aus factum 03/2023