«Gib mir die Seelen, die Habe behalte!» (1. Mose 14,21). Abrahams Neffe Lot gerät zwischen die Fronten eines Kriegs bei Sodom. Die Feinde plündern Sodom und nehmen auch Lot gefangen. In einem nächtlichen Überfall befreit Abraham seinen Neffen und viele andere Gefangene aus Sodom. Auch den ganzen Reichtum der Stadt bringt er dem König zurück. Doch dieser möchte nur seine Leute wiederhaben. Die Beute kann Abraham als Lohn behalten. Auf alles kann er verzichten, aber die Menschen, die Seelen, sind dem König das Wertvollste. Auf Lateinisch heisst es: Da mihi animas cetera tolle. Dieser Satz wurde zum Gebet und Lebensmotto von Franz Xaver Pfister. Als «Bruder Ägidius» wanderte dieser Mönch in Afrika Tausende von Kilometern, um Menschen für Jesus zu gewinnen. Die Menschen wollte er lieben, nicht seinen Besitz oder Ansehen. Die Afrikaner nannten ihn «Thandabantu», Freund der Menschen. Es ist einfach zu beten: Da mihi animas. Jeder Christ möchte erleben, wie sich Menschen bekehren. Jede Gemeinde wünscht sich Wachstum, Menschen sind uns wertvoll. Aber wie steht es um den zweiten Teil? Die Abkürzung «etc.» steht für et cetera, «und das Übrige»: Menschen für Jesus gewinnen und gut leben und ein gutes Ansehen haben und ein schönes Gemeindehaus haben, etc., etc., etc. Was ist dein et cetera? Das folgende Gebet kann dein Herz verändern: «Herr, gib mir die Seelen, den Rest kannst du gerne behalten. Und wenn der Rest mich von dir trennt, dann bitte, bitte, nimm ihn weg.»
Meldung aus factum 04/2022