Es schien ein besonderer Tag zu werden für Ohad Hertz, einen jungen Israeli, damals, vor drei Jahren. Und es wurde ein besonderer Tag für ihn, der sein Leben prägen sollte.
Thomas Lachenmaier
31. März 2019

Er kam von seiner ersten Verabredung mit dem Mädchen, in das er sich verliebt hatte. Er wusste: «Sie ist es, die ich heiraten möchte.» Er wartete an einer Haltestelle in Samaria auf den nächsten Bus. Dann trat Ahmed Khadir in sein Leben, mit einem Messer. Der Muslim stürmte auf ihn los, stach auf ihn ein und rannte dann weg. Ohad Hertz wurde lebensgefährlich verletzt, aber er überlebte. Seit dem Attentat ist Ohad querschnittgelähmt. Wie geht es ihm heute?

Hadert er mit seinem Leben, zermürbt er sich den Kopf mit der Frage: «Warum traf es gerade mich?» Hat er seine Lebensfreude verloren über diesem traumatischen Ereignis? Im Gerichtssaal traf Ohad den Attentäter, der versucht hatte, ihn zu ermorden. Ihm sagte er, wie es ihm geht.

«Die Geschichte endet nicht dort an der Bushaltestelle», sagte er dem Täter, «das war nur der Anfang.» Ohad sagte: «Sie haben versucht, mich zu Fall zu bringen, aber seither stehe ich nur noch auf.» Er erzählte von der ersten Verabredung mit seiner Freundin und berichtete: «Sie ist jetzt meine Frau. Wir haben ein Zuhause und wir haben einen Sohn.» Und weiter: «Ich habe einen Master-Abschluss gemacht und arbeite in der Erziehung. Ich lehre Liebe und Mitgefühl, genau das Gegenteil von dem, was Sie repräsentieren. Sie wollten Zerstörung säen und Blut sehen, aber am Ende haben Sie verloren. Anstatt zu zerstören, haben Sie beim Aufbau geholfen. Anstatt zu töten, haben Sie mir die Chance gegeben, mein Leben wieder aufzubauen. Ich bin behindert, aber glücklicher als je zuvor. Ich lebe, ich arbeite. Mein Ziel ist es, in der Welt zu heilen – genau das Gegenteil von dem, wofür Sie stehen: Hass, Grausamkeit, das Böse.»

Für die 33-jährige Yael Shevach war der 9. Januar 2018 ein besonderer Tag. Sie erschrak, als eine Ambulanz mit Blaulicht und Sirene vor ihrem Haus in dem Städtchen Havat Gilad in der Shomron-Region in Samaria stoppte. Die Rettungssanitäter nahmen sie mit und rasten mit ihr zum Krankenhaus. Auf ihren Ehemann Raziel war geschossen worden.

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