Ein aussagekräftiges Bild. Der Hersteller von Luxusbekleidung Brunello Cucinelli veröffentlichte eine Anzeige mit einem ganzseitigen Foto, welches eine Schafherde zeigt, die durch tiefen Schnee talwärts geführt wird. Ein Wintereinbruch hat den Aufenthalt auf der Sommeralp beendet. Im hohen Schnee hat sich eine Gasse gebildet, ein Schaf trottet hinter dem anderen her.
Thomas Lachenmaier
25. März 2016

Die Tiere können sich eigentlich nicht verlaufen, der Schnee ist viel zu tief, um rechts oder links auszuscheren. Nur an einer Stelle gibt es eine Abzweigung in der Gasse. Genau an dieser Stelle steht der Hütehund und passt auf, dass nicht ein Schaf hier den falschen Weg nimmt. Alle nach diesem Schaf Kommenden würden dann diesem nachtrotten – in die falsche Richtung. Das Bild hat in der Fürsorglichkeit von Hirte und Hund für die Schafe etwas Anrührendes. Eine gute Ausbildung muss der Hund durch den Schäfer genossen haben; er weiss genau, was sein Auftrag ist, und führt ihn getreulich aus.

Schutz und Wegweisung. Wenn eines dieser Schafe unbemerkt vom Weg abkäme, wäre es schnell vom Tod bedroht: Es könnte erfrieren oder verhungern, an einem Felsabbruch in die Tiefe stürzen. Es hätte sein Ziel, den wärmenden Stall, verfehlt. Der Gedanke an das Bild vom guten Hirten und den Schafen, das in der Bibel oft verwendet wird, liegt nahe. Es ist mit diesen Schafen wie mit uns, die wir den guten Hirten benötigen. Die Obhut des Hirten gewährt Schutz und Wegweisung, Warnung vor Irrwegen.

Wie schnell laufen Menschen ausgerechnet dem hinterher, der die falsche Abzweigung genommen hat, der auf dem falschen Weg vorausgeht – und sind im Zug der Lemminge noch guter Dinge. Heute folgen viele Menschen arglos wie Schafe den falschen Führern – und verfehlen das gute Ziel. Wie bei den Lemmingen führt auch dieser Weg ins Dunkel, in den Tod.

Wie gut, dass wir Menschen einen Hirten haben, der sogar bereit ist, sein Leben für uns zu lassen (Joh. 10,11), der die Seinen kennt und der von den Seinen erkannt wird. Diesem Hirten dürfen wir ganz und gar vertrauen. Wenn sich eines seiner Schafe verirrt hat und in Gefahr ist, dann geht er ihm nach und holt es wieder zu sich (Hes. 34,12). Wie gut, dass Jesus unser Hirte ist. Auf ihn müssen wir hinweisen.