Für die völlige Freigabe der Abtreibung zu sein, ist nicht einfach eine Meinung wie jede andere. Es ist die Verneinung des grundlegendsten aller Menschenrechte: des Rechtes, zu leben. Das Recht, nicht getötet zu werden, ist gesetzlich verbrieft. Wie gering dieses Recht geachtet wird zeigt sich auch daran, dass die journalistische Verneinung dieses Menschenrechtes mit einem Preis gewürdigt wird.
Thomas Lachenmaier
26. Mai 2020

Für ihre «hartnäckige Berichterstattung» zum Thema «Schwangerschaftsabbruch und der Paragraph 219 a» erhielt die Redakteurin der «tageszeitung» (taz) Dinah Riese den Journalistenpreis «Der lange Atem», den der «Journalistenverband Berlin Brandenburg» vergibt. Riese gewann den mit 3000 Euro dotierten 1. Preis. Die Organisation «SOS Leben», die schwangere Frauen in schwierigen Lebenssituationen unterstützt, kritisierte diese Preisvergabe, weil die Journalistin in keinster Weise differenziert über dieses schwierige Thema berichtet, sondern «reinen Kampagnenjournalismus» betrieben habe.

Das zeige sich, wenn man die Artikel der Journalistin nachlese, für die sie ausgezeichnet wurde. In ihren Texten diffamiere sie Menschen, die sich für das verbriefte Recht auf Leben einsetzen. Sie sei für Propaganda für Abtreibung ausgezeichnet worden. Der Preis des «Deutschen Journalisten-Verbandes» an sie signalisiere, dass im Journalismus Karriere mache, wer «gegen das Recht auf Leben der ungeborenen Kinder agitiert». Eigentlich müssten Medien «neutral und fair berichten», erklärt «SOS Leben». Was das Lebensrecht des Menschen betreffe, werde aber häufig «tendenziös und zum Teil hetzerisch» berichtet.

Mit welcher Radikalität Abtreibungsaktivisten vorgehen, zeigt sich an den Angriffen auf Einrichtungen von Frauenhilfsorganisationen, die sich für das Recht auf Leben einsetzen. Bei Einbrüchen waren in Berlin Büroräume zerstört und Menschen massiv bedroht worden. Die Vehemenz zeigt sich auch an dem Vorstoss von 60 Abtreibungsorganisationen, die bei den Vereinten Nationen vorstellig wurden, weil es in Deutschland zu wenige Krankenhäuser gebe, die Abtreibungen durchführen. Dabei nimmt die Zahl der Kliniken und Praxen, in denen abgetrieben wird und die von der Bundesärztekammer offiziell gelistet werden, beständig zu. Das Ziel dieses Vorstosses und einer Initiative der frauenpolitischen Sprecherin der «Linken», Cornelia Möhring, ist es, alle Krankenhäuser, auch solche in kirchlicher Trägerschaft, zu Abtreibungen zu verpflichten. Damit ist die Gewissensfreiheit von Ärzten und Krankenschwestern im Visier, die nicht an der Tötung von ungeborenen Menschen mitwirken wollen.

Meldung aus factum 03/2020.