Ein Team der Uni Bonn, dem Frauenhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) und einer Münchner Firma will nach dem Vorbild von Fischkiemen Mikroplastik aus Waschmaschinen filtern.
factum-Redaktion
14. Februar 2022

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für ein Jahr mit 500 000 Euro gefördert.

Nach Schätzungen des Frauenhofer UMSICHT werden in Deutschland pro Jahr rund vier Kilogramm Mikroplastik pro Person freigesetzt und gelangen über Luft, Boden und Gewässer auch in Organismen. Eine Quelle ist die Waschmaschine. Im Fokus stehen deshalb Filtertechnologien, welche die Verbreitung der unter fünf Millimeter kleinen Kunststoffteilchen unterbinden.

Wissenschaftler der Uni Bonn nehmen das Maul von Fischen als biologisches Vorbild für neuartige Filter, weil das Fischmaul die höchste Ähnlichkeit zu den Verhältnissen in der Waschmaschine aufweist. Das Team hat bereits verschiedene Fische hinsichtlich ihrer Kiemengeometrie vermessen und erstellt nun Computermodelle für Kiemen, führt Simulationen durch und baut sie am 3D-Drucker nach. Die bionischen Modelle werden dann im Strömungskanal und zuletzt in der Waschmaschine getestet.

Meldung aus factum 02/2022