Der Nachtfalter macht es vor. Seine Augenoberflächen sind so beschaffen, dass sie einfallendes Licht praktisch nicht reflektieren. Keine Lichtreflexe – das schützt das Insekt bei Nacht vor Entdeckung und nutzt das einfallende Licht optimal für das Sehen. Jetzt wollen Forscher diesen Mechanismus imitieren und bei der Entwicklung von Objektiven, Hochleistungslasern und Touchscreens anwenden.
factum-Redaktion
26. Januar 2019

Bis jetzt werden Linsen, Objektive, Brillengläser oder Laser in der Regel mit einer Antireflexschicht versehen. Solche Schichten haben oft den Nachteil, dass sie nur innerhalb enger Wellenlängenbereiche optimal wirksam sind. Forscher des «Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung» in Heidelberg und der «Ernst-Abbe-Hochschule» imitieren mit der so genannten nanoAR-Technologie den natürlichen Mechanismus. Anstatt eine Beschichtung aufzubringen, bearbeiten die Forscher die Oberfläche selbst. Bei dem neuen Verfahren werden winzige Strukturen von wenigen Nanometern auf Oberflächen aufgebracht, wodurch diese entspiegelt werden.

Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren können sie so den gewünschten Effekt über einen grösseren Wellenlängenbereich erzielen, und das bei besonders grosser Lichtdurchlässigkeit.

Artikel aus factum 01/2019.