Die israelische Antikenbehörde hat in der Judäischen Wüste mit Ausgrabungen begonnen, um eventuell noch vorhandene antike Schriftrollen zu bergen. Damit soll weiteren Plünderungen in Höhlen vorgebeugt werden.
factum-Redaktion
18. Juli 2016

Inspekteure der Antikenbehörde versuchen seit Jahren, Plünderungen in den Höhlen zu verhindern, und sind dabei auch immer wieder erfolgreich: So wurden im November 2014 Räuber auf frischer Tat ertappt, die gerade dabei waren, wichtige archäologische Artefakte aus der Zeit der Römer vor 2000 Jahren sowie aus der neolithischen Periode zu entwenden. Die Täter mussten ins Gefängnis und wurden zudem noch zu einer Geldstrafe von 100 000 Shekel (etwa 26 000 Euro) verurteilt. 2009 war bei einer verdeckten Operation bei einem Treffen mit Antiquitätenhändlern ein Papyrus beschlagnahmt worden, der etwa auf 139 n. Chr. datiert wird. Der Händler hatte den Papyrus für zwei Millionen Dollar zum Kauf angeboten.

Der einzige Weg, die Plünderung der Höhlen effektiv zu bekämpfen, sei eine vollständige Hebung der darin noch verborgenen Schätze, so Israel Hasson, der Generaldirektor der Antikenbehörde. Daher seien die «äusserst komplexen Ausgrabungen in schwierigem Gelände» mit zahlreichen Experten und etwa 500 Freiwilligen so ausserordentlich wichtig. Es gibt Hunderte von Höhlen in den Klippen in der Region, zu denen der Zugang schwierig und gefährlich ist. «In beinahe jeder Höhle, die wir untersucht haben, finden wir Spuren illegaler Interventionen, es bricht einem das Herz», so Amir Ganor, der Leiter der Einheit für die Verhinderung von Antiquitätendiebstahl bei der Antikenbehörde.