Die Legalisierung der Beihilfe zum Selbstmord führt zu vermehrten Suiziden. Das zeigt eine Studie britischer Wissenschaftler, die im «Southern Medical Journal» publiziert wurde.
factum-Redaktion
3. Januar 2016

Forscher der University of Nottingham und des Anscombe Bioethics Centre (Oxford) nahmen die Statistiken der vier amerikanischen Bundesstaaten unter die Lupe, in denen Beihilfe zur Selbsttötung schon seit Jahren legal ist. Sie konnten aufzeigen, dass durch die gesetzliche Einführung des sogenannten ärztlich assistierten Suizids die Zahl der Selbstmorde um 6,3 Prozent anstieg.

Die Geschäftsführerin des christlich orientierten «Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik» (IMABE), Susanne Kummer, erinnert an die Gefahr des Missbrauchs der Begriffe in dieser Debatte: «Die Manipulation des Wortes ‹Sterbehilfe› führt dazu, dass jemand, der die Tötung eines Patienten verweigert oder nicht bereit ist, an dessen Selbsttötung mitzuwirken, dargestellt wird als jemand, der eine quasi geschuldete Hilfe verweigert. Doch: Töten ist niemals eine Hilfe, Töten heisst Vernichten. Wir müssen deshalb wieder die richtige Sprache zurückgewinnen», betont die Medizinethikerin.
Susanne Kummer erinnerte hier an den ehemaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering, der gesagt hatte: «Hilfe beim Sterben brauchen alle Menschen. Denen, die für Hilfe beim Töten sind, sollten wir das Wort Sterbehilfe nicht überlassen.»