Die Grenzen Israels sind aus dem Weltall sichtbar, die Naturräume unterscheiden sich deutlich beiderseits der Grenzen. Wie kann das sein? Gottes Wort und die Erklärung der Wissenschaft.
Thomas Lachenmaier
16. Dezember 2021

Der Blick aus dem Weltraum auf das kleine Israel offenbart eine merkwürdige Besonderheit: Man erkennt auf den Fotos deutlich die Landesgrenzen, besonders zu Ägypten im Süden des Landes, aber auch zu Jordanien im Westen und dem Libanon im Norden. Ländergrenzen sind nur sehr selten aus dem Weltraum erkennbar. Und wenn, dann liegt das an siedlungsgeografischen Unterschieden: Die Bebauung eines Landes endet an der Grenze, das Nachbarland ist hier unbesiedelt. Oder die Grenzregion des einen Landes wird landwirtschaftlich genutzt, die des Nachbarlandes aber nicht. Zwischen Israel und den Nachbarländern zieht sich aber eine deutlich sichtbare (mit jahreszeitlichen Schwankungen) Grenzlinie auch durch die Naturräume, die sich doch beiderseits der Landesgrenze nicht trennlinienscharf unterscheiden sollten. Im Süden Israels führt diese schnurgerade, aus dem Weltall sichtbare Linie durch unbesiedeltes Wüstengebiet und sogar über Gebirge. Wie kann das sein, dass die Grenzen Israels auch im Naturraum sichtbar sind? Das hat schon viele Israelreisende verblüfft, denn auch in der Landschaft selber sieht man deutlich den Unterschied vom grünen Israel zu den Nachbarländern, ohne dass sich eine naheliegende Erklärung anbietet. Der Blick von Israel geht oft über das Grün und blühende Blumen hinweg in die ägyptische Ödnis hinter der Grenze.

Die Bibel spricht an vielen Stellen davon, dass Israel nach der Zerstörung des Zweiten Tempels und dem Exodus des Volkes Israel «bis an die Enden der Erde» lange Zeit wüst und leer sein wird. Es gibt viele historische Textdokumente aus dem 19. Jahrhundert, welche die Ödnis und Wüstnis, die Vegetationsarmut bezeugen und auch, dass das Land kaum besiedelt ist.1 Die Schrift verheisst aber auch das Wiederkommen des jüdischen Volkes in sein Land und die Wiederbegrünung des Landes. Diese Fruchtbarmachung ist eines der grössten Wunder des 20. Jahrhunderts. Gott gab seinen Segen zur Heimkehr seines Volkes und zu dieser Fruchtbarmachung des Landes. Er ist der Urheber dieses Geschehens.

Dass Israel ökologisch und naturräumlich heute so ganz anders ist als noch vor 150 Jahren, ist zwar das Werk von Menschen, mit Gottes Hilfe, aber es ist darüber hinaus auch Gottes alleiniges Handeln, Gottes Wegbereitung. Die Bibel spricht davon, dass mit der Einwanderung in das Land, die in den 1890er-Jahren im grossen Stil begann, diese Belebung ebenfalls begann, ihr zum Teil sogar vorausging. Ein vorauseilender Segen keimte auf, bereitete das Land auf die Rückkehr seiner Bewohner vor: «Ihr aber, ihr Berge von Israel, werdet für mein Volk der Israeliten eure Zweige spriessen lassen und eure Frucht tragen – denn ihre Rückkehr lässt nicht mehr lange warten! Seht, ich komme zu euch und wende mich euch wieder zu. Ihr werdet bestellt und besät werden» (Hes. 36,8).

Das Wirken der Menschen in Israel, die das Land in weltweit so unvergleichlicher Weise grün gemacht haben, ist selber ein Geschenk Gottes. Er schenkt Gelingen, er ist es, der zu seinen Versprechen steht – im Angesicht der Feinde Israels, im Angesicht der Welt und seiner Fürsten salbt er das Haupt der Nationen. Es ist Gottes Wort, welches Israel wieder ins Leben gerufen hat, wieder grün macht. Gott spricht – und es geschieht.

Auch Wissenschaftler des «Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie» waren erstaunt über die Weltraumfotos und ebenso über die Befunde vor Ort. Sie haben dieses weltweit einzigartige Phänomen jetzt genauer untersucht. Dabei entdeckten sie die biologische Manifestierung des Wunders im Wüstensand. Sie beschreiben, wie sich das vor Ort erklären lässt und bieten eine säkulare Erklärung dafür an.

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