Das Lernen von der Natur hat eine neue Wissenschaftsdisziplin hervorgebracht: Biomimicry. Ziel ist es, nicht nur Detaillösungen, sondern ganze biologische Systeme zu imitieren.
Thomas Lachenmaier
20. November 2015

Die Erfindungen, die bestens ausgebildete Ingenieure und erfahrene Wissenschaftler zustande bringen, sind beeindruckend. Aber auch aus Sicht dieser Erfinder werden ihre Leistungen deutlich von dem übertroffen, was in der Natur gang und gäbe ist. Aus dieser Erkenntnis entstand bereits vor Jahrzehnten die Wissenschaft der Bionik. Die Bionik imitiert Detaillösungen der Natur und macht sie in der Industrie anwendbar. Eine Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Methodik, bei der man sich an der Natur orientiert, ist «Biomimicry» – der jüngste Forschungszweig. Er trägt dem Umstand Rechnung, dass man sich vom besseren Verständnis der hochkomplexen Systemzusammenhänge in der Natur hohen Nutzen verspricht.

(Artikelauszug aus factum 08/2015)