
Durch diese gezielte Wirkung sollen Nebenwirkungen minimiert werden. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Advanced Materials.1
Die Partikel, die die Wissenschaftler verwenden, sehen aus wie Papierblumen oder Sandrosen. Sie bestehen aus hauchdünnen Blättchen. Diese Blütenteilchen haben einen Durchmesser von ein bis fünf Mikrometern und sind damit kleiner als ein rotes Blutkörperchen. Im Verhältnis zu ihrer Grösse haben die Blütenpartikel eine riesige Oberfläche. Dadurch können sie sehr grosse Wirkstoffmengen aufnehmen. Die «Blüten» lassen sich auch mit Molekülen beschichten, die Licht absorbieren. So sind sie mit Ultraschall oder der sogenannten optoakustischen Bildgebung sehr gut sichtbar.
Die Forscher konnten die Partikel mit einem Krebsmedikament beladen und injizierten sie in den Blutkreislauf von Mäusen. Mit fokussiertem Ultraschall hielten sie die Teilchen an einer vorher festgelegten Stelle im Blutkreislauf fest. Das funktionierte, obwohl das Blut weiter zirkulierte und an den Partikeln vorbeifloss. Mit dieser Technik wollen die Forscher eines Tages Medikamente zu Tumoren transportieren oder zu Thromben, die Blutgefässe verstopfen. Dafür wollen sie ihren Ansatz nun weiterentwickeln. Sie planen weitere Untersuchungen an Tieren, bevor die Technik möglicherweise auch Menschen mit Durchblutungsstörungen oder Krebs zugutekommen kann.
1 https://doi.org/10.1002/adma.202404514
Meldung aus factum 02/2025