Der querschnittsgelähmte Schauspieler Samuel Koch (Darmstadt) hat die grosse Bedeutung von Menschen mit Downsyndrom für die Gesellschaft gewürdigt. Anlass waren die 3. Weltmeisterschaften im Turnen und Rhythmischer Sportgymnastik für Menschen mit Downsyndrom in Bochum.
factum-Redaktion
15. Oktober 2018

«Wer bestimmt, wann ein Leben lebenswert ist und wann unzumutbar?» Menschen mit Downsyndrom täten der Gesellschaft unendlich gut, betonte Koch: «Sie werden uns daher sehr fehlen, wenn sie demnächst alle am Leben gehindert werden.» Sie hätten ein sonniges Gemüt sowie eine unendliche Liebes- und Begeisterungsfähigkeit. Die meisten könnten bei der modernen Leistungsgesellschaft nicht mithalten. Das gehe aber auch vielen nicht behinderten Menschen so, die dann wegen des hohen Tempos ein Burnout bekämen. Viele Menschen fragten sich ständig, ob sie wertvoll genug seien. Menschen mit Downsyndrom zeigten, dass Leistungsfähigkeit nicht der Massstab für den Wert eines Menschen ist. Koch ist überzeugt, dass dieser Gegenentwurf zum «höher, schneller, weiter» lebensnotwendig für alle ist.

Der frühere Kunstturner war in der Sendung «Wetten, dass ...?» am 4. Dezember 2010 bei dem Versuch, mit Sprungfedern über ein fahrendes Auto zu springen, schwer gestürzt. Seither ist der bekennende Christ auf den Rollstuhl angewiesen.

(Artikel aus factum 07/2018)