Einer Studie in Israel zufolge erkranken Menschen, die gegen Corona geimpft wurden, überdurchschnittlich häufig.
factum-Redaktion
21. August 2021

Laut dieser Studie1 der Universität Tel Aviv und der grössten Krankenkasse in Israel, «Clalit Health Services», haben sich Geimpfte achtmal so häufig wie Ungeimpfte mit der südafrikanischen Variante angesteckt. Die Studie sei «sehr wichtig», erklärte Ran Balicer, Forschungsdirektor der «Clalit Health Services», weil es die erste sei, die auf Daten aus der realen Welt basiere. Es sind weitere Forschungen nötig, da die Studie nicht repräsentativ ist.

Als beunruhigend wird bewertet, dass sich Geimpfte häufiger als Ungeimpfte infizierten, weil das ein Hinweis auf das Phänomen der «Antigen-Erbsünde» sein könnte. Der Begriff bezeichnet eine Theorie, derzufolge das Immunsystem, wenn es vor der Impfung schon mit einem Virus infiziert war, nach der Impfung nur noch gegen solche Erreger agiert, die es von der ursprünglichen Infizierung kennt.

Im britischen Wissenschaftsmagazin «The Conversation» schreibt der US-amerikanische Immunologe Matthew Woodruff von der «Emory University» in Atlanta über dieses Problem. Er sei besorgt, dass Impfstoff-Updates, die an neue Virusstämme angepasst würden, bei Menschen weniger wirken könnten, die bereits eine Impfung mit den ersten Vakzinen erhalten haben. Das Immungedächtnis könne in diesem Fall das Entstehen einer guten Immunantwort stören.

Unabhängig davon, ob sich diese Theorie bestätigt, sind indes weltweit Coronafälle nach Impfungen aufgetreten. Das «Robert-Koch-Institut» hält derweil eine Studie über das Übertragungsrisiko durch vollständig geimpfte Personen unter Verschluss. Mehrere Nachfragen von Journalisten zur Begründung wurden nicht beantwortet.

1    https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.04.06.21254882v1/

Meldung aus factum 04/2021