Therapien zur Veränderung der sexuellen Orientierung sind nicht nur umstritten, vor ihnen wird sogar gewarnt. Doch eine Studie fand nun heraus, dass die Effekte bei gläubigen Männern, die ungewollte homosexuelle Empfindungen haben, sehr positiv sind.
Rebekka Schmidt
3. Oktober 2018

Dabei wurden 125 Männer mit aktivem religiösen Glauben in den USA nach ihren negativen und positiven Erfahrungen im Zusammenhang mit der Konversionstherapie befragt. Im Artikel zur Studie heisst es: «In unserer Studie hatten die meisten, die an Gruppen oder professioneller Hilfe teilnahmen, heterosexuelle Veränderungen in ihrer sexuellen Neigung, sexuellen Identität und Benehmen ...» Zudem habe sich ihr psychischer Zustand durch die Konversionstherapie enorm verbessert. Selbstmordgefährdung, Depression und Drogenmissbrauch hätten bei ihnen mittelmässig bis stark abgenommen, während die soziale Einfindung und das Selbstbewusstsein stark zugenommen hätten. Negative Effekte habe es laut Studie kaum gegeben. «Basierend auf dieser Studie können diese Therapien sehr nützlich sein für religiöse Menschen.»

Unter den Befragten waren hauptsächlich evangelische und katholische Christen, aber auch Mormonen und Juden. 55 Prozent gaben an, jede Woche eine religiöse Versammlung zu besuchen. Manche waren sexuell aktiv, während andere ihre Neigung nicht auslebten. 54 Prozent von ihnen waren ledig, 46 Prozent verheiratet. Und über 80 Prozent gaben an, zu einem gewissen Grad unter Depression und Selbstmordgefährdung gelitten zu haben, als sie die Konversionstherapie begannen. Über das Ergebnis der Therapie erklärten beinahe 70 Prozent, dass die gleichgeschlechtliche Neigung abgenommen und die Anziehung zum anderen Geschlecht zugenommen habe.

Damit stellen sich die Ergebnisse der Studie direkt gegen die Warnung der «Amerikanischen Psychologischen Vereinigung» (APA), die vor Konversionstherapien warnt, da diese unsicher seien und die psychische Gesundheit sowie das Wohlergehen der Menschen gefährden. Dies sei keineswegs der Fall. Alle Befragten hatten zum Zeitpunkt der Studie im Durchschnitt seit drei Jahren diese Veränderung in ihrer sexuellen Neigung gelebt. Die Verantwortlichen der Studie fordern deshalb, dass die APA Männer nicht entmutigen sollte, eine Therapie für ungewollte gleichgeschlechtliche Neigungen zu suchen, da diese weder unwirksam noch schädlich sei.

(Artikel aus factum 07/2018)