Die niederländische Staatsanwaltschaft überprüft die Strafbarkeit eines Textes, in dem Christen sich zur biblischen Sicht auf Sexualität bekennen. 250 Christen hatten die so genannte «Nashville-Erklärung» unterzeichnet, die erstmals 2017 in den USA von Christen veröffentlicht wurde.
Thomas Lachenmaier
14. Februar 2019

In der «Nashville-Erklärung – ein Bündnis für biblische Sexualität» heisst es unter anderem: «Wir können uns selbst nicht wahrhaftig kennen, ohne den zu kennen, der uns gemacht hat. Wir haben uns nicht selbst geschaffen. Wir gehören nicht uns selbst. Unsere wahre Identität als männliche und weibliche Personen wurde uns von Gott verliehen. Zu versuchen, etwas anderes aus uns selbst zu machen als das, wozu Gott uns geschaffen hat, ist nicht nur töricht, sondern zum Scheitern verurteilt.» 250 Christen hatten dieses Dokument unterzeichnet.

In 14 Artikeln bekräftigen die Unterzeichner biblische Positionen über Ehe und Sexualität. In Artikel 6 der Erklärung wird betont, «dass diejenigen, die mit einer anatomischen Geschlechtsdifferenzierungsstörung geboren werden, nach dem Ebenbild Gottes erschaffen sind und gleiche Würde und Wert haben wie die anderen, die Gottes Bild tragen». In einem der Punkte heisst es: «Wir verwerfen, dass Gott die Ehe als eine homosexuelle oder polygame Beziehung angelegt haben soll.» Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Volksverhetzung gegen Unterzeichner der Erklärung. Es wird geprüft, ob die Erklärung eine gezielte Verunglimpfung gesellschaftlicher Gruppierungen darstellt.

Der 1. Vorsitzende des Netzwerks «Evangelium 21» in Deutschland, Pastor Matthias Lohmann, hofft, dass das Dokument zur Klärung in sexualethischen Fragen beiträgt. Er erklärte: «Obwohl das Christsein nicht mit einer Sexualmoral verwechselt werden darf, können wir die biblische Sicht auf die Geschlechtlichkeit nicht aufgeben. Gott hat uns als Schöpfer des menschlichen Lebens eine sehr gute und schöne Ordnung geschenkt, um das Familienleben und die Sexualität, die den Menschen ja auch sehr verletzbar macht, zu schützen.»

Meldung aus factum 01/2019.