Nach 44-jähriger Irrfahrt sind aus nordzyprischen Kirchen und Klöstern geraubte Kunstgemälde an Erzbischof Chrysostomos II. von Zypern zurückgegeben worden. Mit geraubter Kunst aus Kirchen wird oft islamischer Terror finanziert.
Heinz Gstrein
26. März 2019

Aufgespürt hatte die Kunstwerke bei einem Sammler in Kanada die Organisation zur Bekämpfung kultureller Kriminalität «Watch of Truth». Wie deren Vertreter Willy Bregemann bei der Rückgabe der Kunstwerke im Erzbischöflichen Palais von Nikosia darlegte, gibt es kriminelle Netzwerke, die gezielt religiöse Kunst aus Nordzypern, inzwischen aber auch aus Syrien und dem Irak, rauben und international vermarkten. Die enormen Erlöse dienen oft der Finanzierung von islamischem Terror.
Bei den schönsten der zurückgegebenen Kunstwerke handelt es sich um eine Darstellung von Maria unter dem Kreuz sowie eines Märtyrers aus dem Apsinthiotissa-Kloster im Pentadaktylos-Gebirge. Aus der Marienkirche von Assia bei Famagusta stammen Fresken von Heiligen und Propheten aus dem 15. Jahrhundert.

Unter türkischer Besatzung ab 1974 wurden Hunderte Fälle des Raubes von Sakralgegenständen bekannt. Bei den jetzt wiedergefundenen Fresken handelt es sich um Kunstwerke, welche die Kirchenplünderer zum Teil sogar von den Mauern geschlagen hatten. Zuvor waren die Gemälde aus byzantinischer Zeit in der niederländischen Hauptstadt Den Haag an die Botschaft Zyperns übergeben worden.

Meldung aus factum 02/2019.