Die höchste Geburtenrate im Westen hat Israel. Eine durchschnittliche Israelin bekommt mehr als doppelt so viele Kinder wie eine deutsche Frau.
factum-Redaktion
2. Januar 2017

Das berichtet die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Im vergangenen Jahr lag die Geburtenrate in Israel bei 3,1 Kindern pro Frau, so das israelische Statistikamt. In Deutschland liegt die Geburtenrate bei 1,5 Kindern. Diese Entwicklung ist aussergewöhnlich, sagt Prof. Sergio Della Pergola von der Hebräischen Universität Jerusalem, «denn wir haben so viele Herausforderungen, Probleme im Land, international, Momente des Krieges, verbreitete Armut».

Als Gründe nennt er zum einen die verbreitete optimistische Grundhaltung der Israelis. Die deutsche Journalistin Katharina Höftmann, die seit Jahren in Israel lebt und dort zwei Kinder bekommen hat, beschreibt die Israelis als familienorientiert und kinderfreundlich: «Für Israelis sind Kinder einfach das Non-Plus-Ultra, Lebensziel und -inhalt. Und das, ohne dabei so ein Aufsehen darum zu machen wie die berühmt berüchtigten Latte-Macchiato-Mütter aus dem Prenzlauer Berg. Ohne gesellschaftliche Diskussionen darüber, was Mütter sollen und dürfen und müssen und wollen sollen.»

Die israelische Statistikbehörde meldet, dass in diesem Jahr erstmals die Geburtenrate bei arabischen und jüdischen Frauen in Israel gleich ist. Bei den arabischen Frauen sank die Quote von 4,3 auf 3,1, bei jüdischen Frauen stieg sie von 2,6 auf 3,1.

(Artikel aus factum 9/2016)