Qatar, das reichste Land der Welt, kauft in Frankreich Nachrichtenmagazine, Tageszeitungen und Verlage auf. Investigative Recherchen dokumentieren die Islamisierungsstrategie.
Heinz Gstrein
30. Dezember 2019

Seit sich das Emirat Qatar die Austragung der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 gesichert – bzw. wie vielfach behauptet – erkauft hat, wissen so gut wie alle, was Qatar ist und wo es liegt. Der Kleinstaat auf einer Halbinsel im Golf, der schon jetzt mit seinem voll klimatisierten Stadion prahlt, verfügt neben dem schon 1939 entdeckten Erdöl inzwischen auch über das grösste Erdgasvorkommen der Welt und ist mit rund 125 000 Euro BIP pro Kopf auch das reichste Land der Welt.

Diesen Reichtum setzt der junge, unerbittliche Emir Tamim bin Hamad nicht nur für Fussball und regionalpolitische Ambitionen ein, die ihn bereits mit Saudi-Arabien in Konflikt gebracht haben. Ihm wird Unterstützung von Muslim-Bruderschaft und Hamas-Palästinensern nachgesagt. Wie schon seinen Vater Hamad bin Khalifa, der 2013 zu seinen Gunsten abgedankt hatte, aber hinter den Kulissen der Hauptstadt Doha weiter die Stricke webt und zieht, machen israelische Geheimdiensterkenntnisse Tamim für die islamistische Unterwanderung der palästinensischen Nationalbewegung und ihre Zersplitterung verantwortlich. Vor allem setzt er jedoch seine Petro-Milliarden für weltweite Islamisierung ein: Das kleine Qatar ist im Politislam zur Grossmacht geworden.

Als wichtigster Hebel dient dabei die 1992 gegründete «Qatar Charity», die als internationale Hilfsorganisation mit Sitz in London figuriert. Sie verschleiert philanthropisch Qatars Strategie zur Eroberung Europas und des ganzen von diesem christlich geprägten internationalen Kulturraumes. Daran gibt es keinen Zweifel mehr, seit sich die französischen Journalisten Christian Chesnot und Georges Malbrunot Zugang zu geheimen Dokumenten und Kontoauszügen der «Qatar Charity» verschaffen konnten.

Beide verfügen über lange Erfahrung als Korrespondenten im Nahen Osten, waren im Irak über vier Monate in Folterhaft der Al-Qaida-Terroristen und kennen daher die Gewalt- und Expansionsbereitschaft des Politislams sowohl von ihren investigativen Recherchen wie aus eigenem Erleben und Erleiden. In ihrem unlängst erschienenen Dokumentationswerk «Qatar Papers: Wie das Emirat Europa finanziell in die Tasche steckt» sind sie den roten Fäden nachgegangen, welche vorgeblich humane Hilfsbereitschaft mit gezielten Schritten zur Durchsetzung des Islams und seines totalitären Scharia-Religionsrechtes verknüpfen.

So etwa mit der Umsetzung zahlreicher Projekte, die darauf abzielen, die europäische Gesellschaft schrittweise zu islamisieren: durch Moscheen, Schulen, Vereine und «Wohltätigkeits»-Organisationen. Im Rahmen ihres Programms «Al Beit» (Das Haus) finanziert «Qatar Charity» aktuell den Bau von 140 Schulen und Moscheen in ganz Europa. Aus den inzwischen veröffentlichten Dokumenten geht sogar die Korrumpierung von Lokalpolitikern hervor; vor allem in Frankreich, noch nicht in der Schweiz oder in Deutschland. Und zwar nach dem Motto: Sie bewilligen eine Moschee oder Koranschule, wir finanzieren Ihnen den nächsten Wahlkampf! Das Buch enthüllt auch Qatars Finanzierung des «Europäischen Instituts für Humanwissenschaften (IESH)», eines Unterrichtsnetzes, das muslimische Theologie und arabische Sprache lehrt, doch ebenso islamischen Fundamentalismus und Antisemitismus vermittelt.

Auf der Pay-Liste eines anderen selbsterklärten Wohltätigkeitsriesen, der «Qatar Foundation», steht mit rund 350 000 Euro Jahresgehalt der in Genf geborene Tariq Ramadan, Enkel des ägyptischen Gründers der Muslim-Brüder, Hassan al-Banna. Wurde er einst als Vordenker eines freisinnigen «Euroislam» gefeiert, so ist er inzwischen als insgeheimer Fanatiker entlarvt. Dazu wird in Frankreich gegen ihn als notorischen Vergewaltiger ermittelt. Ramadans Anwaltskosten in Höhe von bisher schon einer halben Million Euro trägt ebenfalls Qatar: über ein Hilfswerk für «diskriminierte» Muslime ...

Lesen Sie den ganzen Artikel in factum 01/2020.