Forscher der Universität von Maryland haben mit einem recht simplen Verfahren Holz um den Faktor 23 härter gemacht. Daraus lassen sich Messer und Nägel herstellen. Auch umweltfreundlichere Fussböden sind denkbar.
factum-Redaktion
16. Dezember 2021

Die derzeit schärfsten Messer seien entweder aus Stahl oder Keramik, schreibt das Team um Teng Li. Sie würden jedoch unter enormem Energieaufwand produziert, was teuer und nicht nachhaltig sei.

Der Hauptbestandteil von Holz ist Zellulose. Beim entwickelten Verfahren werden in einem ersten Schritt Hemizellulose und Lignin, beides Bindemittel der Zellulose, entfernt, ohne das Zellulose-Gerüst zu zerstören. «Danach wird das eigentlich steife Holz weich, flexibel und etwas schwammig», so Li. «Im zweiten Schritt wenden wir bei dem verarbeiteten Holz Druck und Hitze an, um es zu verdichten und das Wasser zu entfernen.» Anschliessend wird das Holz in die gewünschte Form gebracht und mit Mineralöl behandelt, wodurch es wasserabweisend wird. Das Material kann gewaschen und wiederverwendet werden. Dieser Prozess könnte energieeffizienter sein und die Umwelt weniger belasten als die Herstellung anderer künstlicher Materialien.

Die Forscher stellten damit ein Messer her, das fast drei Mal so scharf ist wie eines aus Edelstahl. Ebenfalls wurden Nägel hergestellt, die gleich robust sind wie herkömmliche Stahlnägel, jedoch rostfrei bleiben. Die Forscher wollen weitere Anwendungen von gehärtetem Holz ermöglichen, etwa für besonders widerstandsfähige Fussböden.

Quelle: MaterialDistrict, Welt

Meldung aus factum 01/2022