Allein in Baden-Württemberg werden täglich 30 Kinder abgetrieben. Darauf hat der Vorsitzende des Vereins «Durchblick», Thomas Schührer, hingewiesen. Mit dem politischen Engagement gegen Abtreibung will die 1997 gegründete Lebensrechts-Organisation nicht Frauen anklagen, die sich in einer Notsituation zu diesem Schritt entschieden haben.
factum-Redaktion
29. Oktober 2016

(fa.) Wie Thomas Schührer betont, gehe es aber darum, sachlich über Abtreibung zu informieren – und bewusst zu machen, wie verbreitet die Tötung Ungeborener sei. In Baden-Württemberg werden jeden Monat 889 Ungeborene abgetrieben, so das Statistische Landesamt. Schührer berichtete, dass sich Passanten bei Kundgebungen gegen Abtreibung oft entsetzt zeigten, wenn sie solche Zahlen erfahren. Bis zur zwölften Woche sind Abtreibungen in Deutschland straffrei, wenn eine anerkannte Beratung wahrgenommen wird, was aber nur eine Formsache ist.

Für Frauen ist eine Abtreibung oft eine traumatische Erfahrung, die lebenslange psychische Beeinträchtigungen zur Folge hat. Die Sängerin Claudia Reichstein-Wellbrock (Seybothenreuth bei Bayreuth) berichtete von Depressionen, psychiatrischer Behandlung und einem Suizidversuch als Folge der Abtreibung, die sie vornehmen liess. Wie Reichstein-Wellbrock warnte auch die frühere Vorsitzende der Selbsthilfegruppe «Rahel», Ursula Linsin-Heldrich (Rheinstetten bei Karlsruhe), aus eigener, leidvoller Erfahrung vor Abtreibungen. Es geht «Durchblick» darum, Frauen durch sachliche Information über die seelischen und körperlichen Folgen vor diesem Schritt und den Folgen zu bewahren.

(Artikel aus factum 08/2016)