Diagnostizierte Anomalien bei ungeborenen Kindern können sich während der Schwangerschaft noch verändern und heilen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler von der Universität von Cambridge und weiteren Bildungsstätten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass es einen natürlichen Prozess gibt, der bereits erkannte Anomalien noch verändert.
factum-Redaktion
17. März 2018

Wissenschaftler der belgischen Universitäten Löwen, der britischen Universität von Cambridge sowie dem Institut «Welcome Trust Sanger», ebenfalls Cambridge, stellten fest, dass sich Babys im Mutterleib von anormalen Zellen befreien können. Die Entwicklungsbiologin Prof. Magdalena Zernicka-Goetz von der Cambridge Universität erklärt: «Embryos sind in der Lage, sich selber zu korrigieren.» Dies gilt auch bei schweren Schädigungen, betont die Wissenschaftlerin: «Sogar wenn die Hälfte der Zellen zunächst anormal sind, kann sich der Embryo selber reparieren.»

Der Fortschritt in der Forschung und immer frühere Tests bergen die Herausforderung, mit den Informationen verantwortlich umzugehen. Wenn im Laufe der Schwangerschaft Anomalien entdeckt werden, führt das meistens dazu, dass die ungeborenen Kinder abgetrieben werden. Wenn die Diagnose lautet, dass ein Kind einen Geburtsfehler haben könne, weil einige Zellen anormal sind, «dann muss das nicht unbedingt auch zutreffen», betont Prof. Zernicka-Goetz. Sie hat mit ihrem Kind genau dies erlebt.

Als die Professorin im Alter von 44 Jahren schwanger wurde, stellten Ärzte in der zwölften Schwangerschaftswoche bei genetischen Tests anormale Zellen fest. Ihr Junge kam dann aber gesund zur Welt.

(Artikel aus factum 02/2018)