Rund zwei von drei vorgeburtlichen Kindstötungen werden in den USA mit der Abtreibungspille durchgeführt. Nun zeigt eine Studie: Beinahe elf Prozent aller Frauen erleiden nach der Einnahme schwere Schäden. Die Autoren fordern eine Überprüfung der Zulassung.
factum-Redaktion
8. Juli 2025

Der Pharma-Händler «Danco Laboratories» bewirbt die Abtreibungspille «Mifeprex» als «sicher und wirksam». Doch eine neue Studie des «Ethics & Public Policy Center» (EPPC) offenbart: In 10,93 Prozent der Fälle erlitten Frauen binnen 45 Tage nach einer Abtreibung «eine Sepsis, eine Infektion, eine Blutung oder ein anderes schwerwiegendes oder lebensbedrohliches unerwünschtes Ergebnis» – rund 22-mal so häufig, wie vom Hersteller selbst angegeben.

EPPC weist darauf hin, dass die Bedingungen, unter denen heute Mifepriston in den USA abgegeben und verabreicht werden, längst andere sind als jene, unter denen die Studien durchgeführt wurden, die zur Zulassung des Präparats führten. 2021 erlaubte die Zulassungsbehörde FDA zum Beispiel die Zustellung der Abtreibungspille auf dem Postweg und Anfang 2023 hob sie die verpflichtende persönliche Vorstellung der Schwangeren bei einem Arzt ganz auf.

In Deutschland wiederum bleibt die Zahl der offiziellen Schwangerschaftsabbrüche hoch: 2024 wurden 106 000 Abtreibungen gemeldet, ein Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In 41 Prozent erfolgte die Abtreibung mit der Pille «Mifegyne». Sieben von zehn Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen liessen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. 20 Prozent waren zwischen 35 und 39 Jahre alt, 9 Prozent 40 Jahre und älter. Nur 3 Prozent waren jünger als 18 Jahre. Im Zehnjahresvergleich ging die Zahl der Abbrüche in dieser Alterskategorie sogar um 14 Prozent zurück.

Eine Ausweitung des Abtreibungsrechts gab es in Dänemark. Künftig sind Abtreibungen bis zur 18. Schwangerschaftswoche erlaubt (bisher bis zur 12. Woche). Zudem dürfen Jugendliche ab 15 Jahren ohne die Zustimmung ihrer Eltern abtreiben.

Meldung aus factum 04/2025