In Deutschland können Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Genozids an den Armeniern im Osmanischen Reich kaum noch unbehelligt stattfinden. So musste eine geplante Gedenkfeier in der Lutherkirche in Bad Cannstatt wegen eines möglichen Anschlages abgesagt werden.
factum-Redaktion
27. Juni 2019

In Frankfurt konnte der Hauptredner wegen akuter Sicherheitsbedenken nicht zu der Veranstaltung kommen.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Armenier, Dr. Owassapian, bezeichnete die Vorfälle als «eine neue Dimension von Einschüchterungsversuchen gegenüber den armenischen Gemeinden in Deutschland», die von der deutschen Regierung viel zu wenig beachtet und ernst genommen werden würden: «Es ist eine Schande, dass das Gedenken an die Opfer eines Völkermordes durch Drohungen und Störungen beeinträchtigt und behindert wird.»

Er bezeichnete dies als ein Armutszeugnis für die deutsche Demokratie. Darin spiegele sich auch der aus der Türkei systematisch exportierte und in Deutschland viel zu lange tolerierte Armenier-Hass. Die türkische Leugnungspolitik habe damit in Europa neue Dimensionen erreicht. Der Völkermord an den Armeniern wird nach wie vor von der Türkei geleugnet.

Meldung aus factum 05/2019.