Der prominente christliche Autor und Präsident der amerikanischen evolutionskritischen Organisation «Answers in Genesis», Ken Ham, äus-serte sich besorgt über den Rückgang der Religionsfreiheit in westlichen Ländern. Er hält es für denkbar, dass es strafbar wird, bestimmte Bibelstellen zu zitieren, oder dass sogar die Bibel verboten wird.
Thomas Lachenmaier
26. Mai 2016

Anlass zu Hams Äusserung war die Entlassung des britischen Gefängnisgeistlichen Reverend Barry Trayhorn. Er verlor seine Stelle, weil er bei einem Gottesdienst in einer Haftanstalt aus 1. Kor. 6 zitiert hatte, wo es heisst: «Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasst euch nicht irreführen! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, Ehebrecher, Lustknaben, Knabenschänder, Diebe, Geizige, Trunkenbolde, Lästerer oder Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und solche sind einige von euch gewesen. Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.» Trayhorn war von der Gefängnisleitung verwarnt worden. Das Zitieren solcher Bibelstellen verletze den Gleichheitsgrundsatz und sei «homophob».

Der Pastor verwies darauf, dass der Besuch der Gottesdienste freiwillig ist und von jedem verlassen werden kann, der an dem Gesagten Anstoss nimmt. «Alles, was ich gemacht habe, ist, die Bibel zu predigen und die Botschaft der Umkehr zu wiederholen, die in vielen Gottesdiensten zu hören ist.»
Ken Ham wertete das in einem Beitrag für «Answers in Genesis» als «ein alarmierendes Beispiel dafür, wie schnell Christen im Westen religiöse Freiheitsrechte verlieren».

(Artikelauszug aus factum 04/2016)