Der amerikanische Schriftsteller und Prediger Frederick Buechner (1926–2022), schrieb: «Hier ist die Welt. Schreckliche und schöne Dinge geschehen.» Er erinnerte an Gottes Zusage: «Hab keine Angst. Ich bin mit dir.»
Thomas Lachenmaier
7. Januar 2024

Josua erhielt diese Zusage von Gott, als er seine Herkulesaufgabe antrat, das Volk Israel in das verheissene Land zu führen. Diese Zusage zieht sich durch das ganze Wort Gottes. Es kann nicht wundern, es war zu erwarten und ist verheissen, dass der Hass gegen Gott und sein Volk kulminiert, überkocht (Jer. 1,13), wenn sich die alte Verheissung von der Heimführung von Gottes Volk in das Land Israel endlich und endgültig erfüllt. Gott spricht zu seinem Volk, und zu jedem, der sich ihm anvertraut, der sich ihm öffnet: «Ich werde dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen» (Jos. 1,5), «du bist mein!» (Jes. 43,1). Wie wunderbar ist das, wie tröstlich, in dieser Zeit, in der wahrlich schreckliche Dinge geschehen.

Jesaja versicherte dieses Wort an Gottes Volk: «Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit» (Jes. 41,10). Es ist mit dem Volk Israel wie mit jedem von uns: Nicht unsere Gerechtigkeit, unser eigenes Gut-Sein rettet uns, sondern Gottes Gerechtigkeit. In Jes. 43,5 wiederholt Jesaja diese unbedingte Zusicherung: «So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir», und er ordnet dies ausdrücklich in diesem Vers auch für diese besondere Zeit ein, in der wir heute leben: «Ich will vom Osten deine Kinder bringen und dich vom Westen her sammeln.»

Das ist auch die Zeit, in welcher der Völkerhass wie Magma, wie kochendes Feuer tobt. Jeremia erhielt von Gott dieses Bild: «Ich sehe einen siedenden Kessel überkochen von Norden her. Und der HERR sprach zu mir: Von Norden her wird das Unheil losbrechen über alle, die im Lande wohnen. Denn siehe, ich will rufen alle Geschlechter der Königreiche des Nordens, spricht der HERR, dass sie kommen sollen» (vgl. Jer. 1,13–15). Das Volk Israel ist gezwungen (vgl. Ps. 57), «mitten unter Löwen» zu wohnen. Die New International Version übersetzt «ich bin gezwungen, unter gefrässigen Bestien zu wohnen». Sie sind «verzehrenden Flammen gleich, ihre Zähne sind wie Spiesse und Pfeile und ihre Zungen scharfe Schwerter». Die hier in Hass heraufziehen gegen Zion, anstatt in Freude, Gott suchend und Israel segnend, nehmen, noch triumphierend, auf «ihren Thronen vor den Toren Jerusalems und rings um die Mauern her und vor alle Städte Judas» Platz (vgl. Jer. 1,15,16). Sie trachten, jetzt, endlich, Hitlers Endsieg zu vollbringen. Die Gottesfeinde aus allen Nationen feuern sie an. Aber die Feinde Israels, die Feinde Gottes setzen sich hier «auf die Throne zum Gericht, die Throne des Hauses David» (Ps. 122,5).

Gott wird mit Zion sein. «Wenn sie auch wider dich streiten, werden sie dir dennoch nichts anhaben können; denn ich bin bei dir, spricht der HERR, dass ich dich errette» (Jer. 1,19). Wer Segen sucht, und nicht den Fluch, der höre auf den Folgevers sechs in Psalm 122: «Wünschet Jerusalem Frieden! Es möge wohlgehen denen, die dich lieben!» Das ist mehr als eine Hoffnung, ein Wunsch. Es ist ein Versprechen: «Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen» (1. Mose 12,3). Durch sein Volk Israel wird Gott die Welt segnen: «In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.»

Frederick Buechner hat Recht, weil seine Worte in Gottes Wort gründen und daran erinnern: «Hier ist die Welt. Schreckliche und schöne Dinge geschehen. Hab keine Angst. Ich bin mit dir.»

Kommentar aus factum 01/2024