Im Abenddunkel gehen Eltern mit ihrem kleinen Kind an der Hand ihren Weg durch das Wohngebiet. Es ist keine Taschenlampe, die Licht und Sichtbarkeit spendet; der Vater führt eine Petroleum-Sturmlaterne mit sich. Das Licht der schaukelnden Laterne taucht das Kindergesicht in warme Farben. Es gibt der Familie einen leuchtenden Rahmen, es macht den abendlichen Weg zu etwas Besonderem, zu einer kleinen Unternehmung. Das Licht der Laterne unterstreicht die familiäre Gemeinschaft. Im Dunkel zeigt das Licht den Weg und erleuchtet, die auf dem Wege sind.
Thomas Lachenmaier
19. November 2021

Die Heilige Schrift beschreibt die Gläubigen als die, die «des Weges» sind. Wohl wird es immer offenbarer, der Weg führt «durchs Dunkel» (vgl. Jes. 50,10), «Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker» (vgl. Jes. 60,2). Aber Gott lässt «das Licht aus der Finsternis hervorleuchten». Dieses Licht ist besonders, es gibt seinen «hellen Schein in unsere Herzen» (vgl. 2. Kor. 4,6). Das Licht dieser Sturmlaterne braucht im Dunkelwerden dieser Zeit auch die Gemeinde. Wo ist der Weg? Und wer ist das Licht? Das muss jetzt offenbar werden. «Ich bin das Licht der Welt», sagt Jesus, «wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben» (Joh. 8,12).

David konnte sagen: «Ja, du, HERR, bist meine Leuchte; der HERR macht meine Finsternis licht» (2. Sam. 22,29). Dieses Licht gibt denen, die «auf dem Wege sind», Orientierung. Es stärkt ihre Gemeinschaft. Aber es mag und soll jene erleuchten, die im Dunkel stehen, auf dass sie sprechen können: «Siehe, ein Licht!» (vgl. 2. Kor. 4,6 b).

Meldung aus factum 06/2021