Warum ich als Wissenschaftler an den Gott der Bibel glaube: Prof. Werner Gitt kann Konzepte in der Schöpfung und Naturgesetze dafür anführen, dass sein Glaube auf einem festen Fundament steht.
Dr. ing. Werner Gitt
21. Oktober 2019

Allen Menschen gemeinsam ist die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, nach Gemeinschaft mit wohlgesonnenen Menschen – und wir alle sind auf der Suche nach Wahrheit. Niemand möchte im Irrtum leben und am Ende seines Lebens feststellen: «Ich habe falsch gelebt», oder: «Ich bin nur unnützen Dingen nachgegangen.» Doch obwohl jeder mit Gewissheit auf den Tod zugeht, fragen viele unserer Zeitgenossen nicht mehr nach einer ewigen Perspektive.

Weil ich mich jahrelang mit Problemen der Mathematik und der Informatik beschäftigte, haben Beweise in meinem Denken immer eine besondere Rolle gespielt. Geht es um Fragen der Bibel, stellt sich sofort die Frage der Glaubwürdigkeit. Existiert der Gott, von dem in diesem Buch so viel die Rede ist, tatsächlich? Von der Antwort auf diese Fragen ist der Ort unseres ewigen Verbleibs abhängig. Darum müssen wir hierüber zu grösstmöglicher Gewissheit gelangen.

Wenn die Bibel wahr ist, dann haben wir Antwort auf viele Fragen, die uns bewegen: Woher kommen wir? Warum leben wir für eine gewisse Zeit hier auf der Erde? Wohin werden wir einmal gehen? Wer ist Gott, und wer ist Jesus? Ferner haben wir folgenden Gewinn: Wir können die Welt deuten; wir können ihre Irrtümer entlarven; wir haben den Massstab für unser Leben gefunden und dann kennen wir auch den Kompass zum Himmel.

Anhand von drei unterschiedlichen Beweisformen möchte ich zeigen, dass Gott existiert und die Bibel wahr ist. Der erste Beweis knüpft an Römer 1,20 an: «Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken.»

1. Der Gottesbeweis durch die Schöpfung

Aus der grossen Werkstatt des Schöpfers greifen wir hier nur ein Detail heraus – das menschliche Gehirn1 (S. 81–89). Es ist das zentrale übergeordnete Organ unseres Nervensystems, das fast alle Abläufe, die im Organismus vor sich gehen, steuert, überwacht und koordiniert. Es sammelt und verwertet Sinneseindrücke, speichert sie und bewirkt ihre sinnvolle Verwertung.

Über die eigentliche Informationsverarbeitung im Gehirn ist so gut wie nichts bekannt. Niemand weiss, wie aus den ankommenden Signalen der Sinnesorgane die eigentliche semantische Information gewonnen wird. Wir wissen auch nicht, wie wir bestimmte Erinnerungen abrufen und was im Gehirn geschieht, wenn wir etwas Neues lernen.

Das Gehirn besteht aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen (= 100 · 109); ihre Zahl liegt in der Grössenordnung der Zahl der Sterne in unserer Milchstras-se. Keine zwei dieser Zellen haben genau die gleiche Form. Zu der immensen Zahl von Nervenzellen kommen noch weitere 100 Milliarden Stoffwechsel- und Stützzellen hinzu. Die Länge der Nervenfasern im Grosshirn ergibt aneinandergereiht eine Strecke von sage und schreibe etwa 500 000 Kilometern. Unser Körper ist mit einem dichten Informationsnetz verkabelt, dessen Gesamtlänge ausserhalb des Gehirns aus 380 000 Kilometer Nervenfasern besteht. Sie durchlaufen unseren Körper und ergeben aneinandergereiht die Strecke von der Erde bis zum Mond. In diesen teils nur ein tausendstel Millimeter dünnen Nervenleitungen und Verästelungen laufen ständig Informationen und Befehle zwischen dem Gehirn und allen Teilen des Körpers hin und her.

Innerhalb des unglaublich dichten Netzwerkes der neuronalen Verschaltung ist eine sehr schnelle Signalverarbeitung möglich, aber auch vonnöten. Das Gehirn kann in einer Sekunde 1018 (= 1 Milliarde · 1 Milliarde) Rechenoperationen ausführen. Insbesondere die Bildverarbeitung in Echtzeit benötigt diese hohe Rechenkapazität.

Trotz mancher Forschungsergebnisse gehört das Gehirn noch immer zu den ganz grossen weissen Flächen der Unkenntnis auf unserer Karte wissenschaftlicher Erkenntnis. Die beiden Gehirnforscher Dr. Robert Ornstein und Prof. Richard F. Thompson sagen uns: «Nachdem Tausende von Wissenschaftlern das Gehirn jahrhundertelang untersucht haben, wird ihm nur ein einziges Wort gerecht: Es ist ein Wunder.» Unverstanden ist weiterhin: Wie geschieht der Informationstransfer von der nicht materiellen Seele zum materiellen Gehirn? Wie kommunizieren die Funktionen der Seele (Wille, Gefühl, Denkvermögen) mit dem Gehirn? Wer hat all diese Wunder bewirkt? Der obige Vers aus Römer 1 zeigt uns, dass es nur eine vernünftige Schlussfolgerung geben kann: Ein allmächtiger Gott, der über allem steht, hat alles erdacht und geschaffen!

Lesen Sie den ganzen Artikel in factum 08/2019.