Forscher der Universität Bonn entwickelten eine Kamera nach dem Vorbild des afrikanischen Elefantenrüsselfischs. Diese ermöglicht auch in trübem, dunklem Wasser einen ungetrübten Blick.
factum-Redaktion
21. Mai 2019

In Katastrophenfällen oder bei der Suche nach Gegenständen kommen meist Roboter oder Drohnen mit Kameras zum Einsatz. Diese stossen in trübem, dunklem Wasser jedoch an ihre Grenzen. Für solche Einsatzbedingungen haben Zoologen der Universität Bonn nun eine Spezialkamera entwickelt: Sie liefert nach dem Vorbild des afrikanischen Elefantenrüsselfischs Bilder mit «elektrischen Farben».

Elefantenrüsselfische sind nachtaktiv. Mit ihrem Schwanz erzeugen sie rund 80 Mal pro Sekunde kurze elektrische Pulse. Elektrorezeptoren messen, wie die Pulse von der Umgebung moduliert werden. Mit diesem Elektro-Sinn können die Fische Distanzen abschätzen, Formen und Materialien wahrnehmen und sogar zwischen lebendigen und toten Objekten unterscheiden. Die Forscher um Prof. Dr. Gerhard von der Emde entwickelten nun einen ersten Kamera-Prototyp nach dem Vorbild dieser aktiven Elektroortung. «Mit dieser Kamera können ganz ohne Licht auch in trüber Umgebung elektrische Bilder von Objekten geschossen werden, die ausserdem noch eine Analyse der elektrischen und räumlichen Eigenschaften der abgebildeten Gegenstände ermöglichen», berichtet von der Emde.

Meldung aus factum 04/2019.