Die ägyptische Politologin Dalia Ziada ist eine Kennerin des radikalen Islam, den sie mutig durch ihre Aufklärungsarbeit kritisiert. Jetzt musste sie ihr Heimatland fluchtartig verlassen und lebt an unbekanntem Ort. Warum? Sie berichtet: «Ich habe nichts anderes gemacht, als auf sozialen Medien und in Interviews die Wahrheit über den 7. Oktober auszusprechen.»
Thomas Lachenmaier
29. März 2024

In den Medien Ägyptens werden die Pogrome «völlig verharmlost» als ein «weiterer Zusammenstoss zwischen israelischen Soldaten und Hamas-Kämpfern». Die 41-Jährige widerspricht und stellt klar, dass das Vorgehen Israels «zu 100 Prozent» völlig legitim ist und dass die Hamas die alleinige Verantwortung für die Opfer im Gazastreifen trägt. Islamisten suchten ihre Mutter zu Hause auf und fragten nach ihr. Sie habe unzählige Morddrohungen erhalten, zudem ist sie wegen «Hochverrat» angeklagt. Es breche ihr das Herz, ihre Heimat verlassen zu müssen, aber «andernfalls wäre ich nicht mehr am Leben oder sässe im Gefängnis». Sie stellt klar, dass es der Hamas nicht um einen palästinensischen Staat geht, «die Islamisten lehnen den Begriff der Nation ab, sie streben ein Kalifat an». Entsetzt ist die Politologin über die Unterstützung der Hamas im Westen, besonders an den Universitäten. Sie erklärt das mit gezielter Infiltration: «Die Muslimbruderschaft hat schon in den 90er-Jahren schriftlich ihre Strategie festgehalten, wie sie den Westen von innen heraus verändern will, und zwar soll die zweite Generation von Einwanderern in den Universitäten und anderen Institutionen integriert werden. Von dort aus verbreiten sie dann das islamistische Gedankengut sowie ihre Lügen über die Hamas und die Palästinenser. Vor allem junge Menschen im Westen, die sich progressiv geben, sprechen gut darauf an. Ich glaube, wir sehen gerade, wie dieser Plan anfängt, Früchte zu tragen.» Als verstörend empfinde sie es, dass die LGBT-Community und Feministinnen Israel kritisieren und die Palästinenser unterstützen. In einem Kalifat «würden sie abgeschlachtet, einfach nur, weil sie eine Frau sind oder homosexuell». Zu Juden habe sie «guten Kontakt, seit ich klein bin – es waren alles sehr liebevolle Menschen». Deshalb laute ihre Mission: «Die Juden sind nicht unsere Feinde.»

Meldung aus factum 02/2024