In wohl jedem Land dieser Welt steigt die Abtreibungsrate. Auch in Vietnam. Hier ist der Schwangerschaftsabbruch legal und wird in fast jedem Krankenhaus durchgeführt. Doch in Viet-nam gibt es einen Mann, der aktiv dagegen vorgeht – und damit sehr erfolgreich ist.
Alles begann damit, dass Tong Phuoc Phuc in einem Krankenhaus beobachtete, wie viele Frauen in den Kreisssaal gingen, hinterher aber ohne Säugling im Arm wieder herauskamen. Das schockierte ihn zutiefst. Phuc sprach mit den Verantwortlichen im Krankenhaus und bat darum, die Körper der abgetriebenen Kinder abholen zu dürfen, um sie zu begraben. Er hatte zwar nur wenig Geld zur Verfügung, doch er kaufte sich davon ein Stückchen Land, um dort die getöteten Babys zu begraben – heute sind es über 10 000 Föten, die hier ruhen.
Mit der Zeit begannen Frauen, auf den Friedhof zu kommen, die ihre Abtreibung bereuten. Hier konnten sie zur Ruhe kommen, ein Gebet sprechen. Schwangere suchten Phuc auf, um ihn um Hilfe zu bitten. Bald öffnete der Christ die Türen seines Hauses, damit die schwangeren Frauen bis zur Geburt ihrer Kinder hier wohnen konnten. Zusätzlich bot Phuc ihnen an, die Kinder zu adoptieren, um ihnen eine Alternative zur Abtreibung zu bieten.
Seither hat er über 100 Säuglinge adoptiert, die andernfalls abgetrieben worden wären – und rettete ihnen so das Leben. Manche dieser Frauen nahmen einige Zeit später, sobald sie sich in einer besseren Situation befanden, ihre Kinder wieder zu sich. Für weitere Frauen baute er ein Haus, das zurzeit 35 Bewohnerinnen beherbergt. Den Grossteil seines Einkommens gibt er für das Wohl der Kinder aus, ausser kleinen Spenden erhält er keine offiziellen Gelder. Dafür wurde er vom Präsidenten Vietnams geehrt, die Presse bezeichnet ihn als «bewundernswert».
Und so rettet Phuc nicht nur das Leben vieler Kinder, er ist seinen Mitmenschen auch ein lebendiges Zeugnis für Gottes Liebe. Er selbst geniesst diese Arbeit: «Ich werde dies bis zu meinem letzten Atemzug weitermachen», erklärt der hundertfache Vater. «Ich möchte meine Kinder dazu motivieren, eines Tages diese Arbeit zu übernehmen und ebenfalls schutzlosen Menschen zu helfen!»
(Artikel aus factum 6/2016)