Die Bibel lehrt, dass der Mensch die Entscheidungshoheit über seine Gedanken hat. Sie fordert uns zur bewussten Kontrolle und Erneuerung unseres Sinnes, unseres Denkens auf – uns zum Segen.
Bettina Hahne-Waldscheck
2. Juli 2018

«Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an» (Eph. 4,23–24) – oft lesen wir über diese Bibelworte schnell drüber und versäumen damit, ihre enorme Bedeutung für unser Leben fruchtbar zu machen. Sie bedeuten, dass wir aktiv daran arbeiten und beobachten sollen, was wir den ganzen Tag über denken. Sind es Gedanken des Heils und Segens, Gedanken nach Jesu Vorbild – oder Gedanken der Niederlage, der Trübsal, Zerstörung und der Angst? Die Gedanken und Gefühle scheinen mit einem Menschen oft zu machen, was sie wollen. Aber das Gute ist, der Mensch hat die Entscheidungshoheit zu sagen: «Stopp, das will ich nicht denken, ich weigere mich, bei diesem Gedankenkarussell mitzufahren.»

Unsere Gedanken sind das Schlachtfeld des Feindes, hier beginnt er gern seine Saat zu säen. Mehr als im deutschsprachigen Raum ist das bei amerikanischen christlichen Autoren ein Thema. Prediger in den USA machen immer wieder darauf aufmerksam, welche Auswirkungen schlechte oder gute Gedanken auf unser Leben haben. «Where the mind goes, the man follows», zitieren die Amerikaner gern aus Sprüche 23,7.

In den deutschen Bibeln ist der Vers nicht immer ganz so glücklich übersetzt. Mit «Wie er in seiner Seele berechnend denkt, so ist er», kommt die Schlachter-Bibel der englischen Formulierung noch am nächsten. Übersetzt man den englischen Vers in ein schöneres verständlicheres Deutsch, könnte man sagen: «Der Mensch folgt dem Weg seiner Gedanken.» Ein ergänzender Vers findet sich in Matthäus 12,35: «Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor.» Wir sind berufen, gute Gedanken in unserem Herzen zu hegen, einen Schatz anzulegen – und die bösen zu meiden. In Sprüche 15,26 lesen wir: «Böse Gedanken sind dem Herrn ein Gräuel, aber freundliche Reden sind [ihm] rein.»

Wenn man sich mit einem zerstörerischen Gedanken abgibt, wird dieser Gedanke die Gefühle beeinflussen. Gedanken folgen Worte, sie bestimmen Handlungen und Einstellungen. Das ganze Leben richtet sich letztlich an den Gedanken aus, die man über sich selbst, über Gott und über die Welt hat. Die Einstellung, die man einer Situation gegenüber einnimmt, verändert enorm viel, sie macht den Unterschied. Es gibt Menschen, die sich glücklich schätzen, obwohl sie in einem Slum am Rande von Mexiko City leben, ein anderer Mensch würde in dieser Lage den Kopf in den Sand stecken. Und auch in Luxusvillen fühlen sich viele betrübt und niedergeschlagen. Zum Teil hat das auch damit zu tun, mit welchen Einstellungen und Erwartungen jemand aufgewachsen ist. Gedanken verankern sich als feste Neuronenspuren in unserem Hirn.

Doch wie können wir unsere Gedanken und Einstellungen beeinflussen, wenn sie ständig ihren eigenen Weg nehmen wollen?

(Lesen Sie den ganzen Artikel in factum 05/2018)