Der Tübinger Neutestamentler Prof. Hans-Joachim Eckstein kritisiert, dass der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) «manches» zum Reformationsjubiläum einfalle, dass aber das Zentrale fehlt. Er fordert von der Kirche ein «Zurück zum ‹solus Christus›» (Allein Christus).
factum-Redaktion
29. Dezember 2016

Nach Ecksteins Worten bekennen sich selbst fromme und engagierte Christen häufig lieber zu ihren «lutherischen, evangelikalen oder charismatischen» Wurzeln als zu Jesus Christus. Andere argumentierten, sie könnten Gott auch in der Natur oder in der Geschichte – etwa im Fall der Berliner Mauer 1989 – erkennen; dafür brauchten sie Christus nicht. Eckstein: «Eindeutig lässt sich Gott weder in der Natur noch in der Geschichte, sondern nur in Jesus Christus erkennen.» Der Theologe ermutigt Christen zudem dazu, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass sie aus der Gnade Gottes lebten. Wem das klar sei, der gehe auch gnädiger und barmherziger mit seinen Mitmenschen um: «Wenn Gott mir immer wieder eine neue Chance gibt, wie sollte ich sie dem anderen verwehren?»

(Artikel aus factum 9/2016)