Die Christenheit ist in einen geistlichen Notstand hineingeraten. Es braucht jetzt den Glauben, die Zuversicht und die Freiheit, die allein aus dem Wort Gottes kommen können.
Joachim Cochlovius
7. November 2021

Wenn in einer christlichen Familie die ungeimpften Schwiegereltern nicht mehr ihre Enkelkinder besuchen dürfen, wenn christliche Veranstalter jemand an der Tür abweisen, der nicht geimpft und nicht getestet ist, wenn Kirchengemeinden beschlies-
sen, dass nur noch Gemeindeglieder zum Gottesdienst zugelassen werden, die sich an die staatliche 3G-Regel halten, dann geschehen unter uns Spaltungen, die das christliche Zeugnis beeinträchtigen und die überwunden werden müssen. Mit Schmerz müssen wir feststellen: Ein kleines Virus schafft es auch unter Christen, Familien zu entzweien, Hauskreise zu halbieren, Jugendkreise aufzulösen, alte Menschen vereinsamen zu lassen und das Interesse vieler Gemeinden vom Wort Gottes abzulenken. Wir erleben viele kleine und grosse menschliche Tragödien, deren Folgen noch gar nicht absehbar sind. Es ist wohl nicht zu viel gesagt, wenn man feststellt: Wir sind in der Christenheit in einen geistlichen Notstand hineingeraten, der an die Folgen von Kriegen, politischen Umwälzungen und grossen Wirtschaftskrisen erinnert.

Obwohl wir als Christen von Gott nicht den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit bekommen haben (2. Tim. 1,7), greift die Angst auch unter uns um sich. Man hört bange Fragen. Was wird Corona noch mit unserer Welt machen? Werde ich meine Gesundheit und meinen Arbeitsplatz behalten? Was wird aus unserer Gemeinde werden? Gelingt es uns in unseren Familien und Gemeinden, trotz unterschiedlicher Auffassungen, etwa in der Impffrage, zusammenzubleiben und Gräben wieder zuzuschütten? Manch einer stellt sich auch die Frage, was Gott der Menschheit mit dieser weltweiten Plage sagen will. Anderen drückt die Lage so schwer aufs Gemüt, dass sie ihre Lebensfreude und ihre Glaubenszuversicht verlieren. Wie bekommen wir die Angst unter die Füs­se? Wie können wir die Spannungen und Spaltungen in unseren Familien und Gemeinden aufhalten und überwinden? Wie trösten wir angefochtene Christen? Was sagen wir resignierenden und verzweifelten Weltmenschen? Blosse gutgemeinte Appelle tun es nicht. Um in dieser Krise zu bestehen, brauchen wir ganz neu diese Kraft, diese Liebe und diese Besonnenheit, von der Paulus im 2. Timotheusbrief schreibt. Gottes Wort, der Glaube und das Gebet helfen, diese Schätze neu zu heben. Betrachten wir im Einzelnen diese drei Gaben des Heiligen Geistes. Inwiefern helfen sie uns, die Coronalage zu meistern?

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