Die «Arab Youth Survey» von 2020 ergab, dass mehr junge Araber als je zuvor keine Zukunft für sich selbst im Nahen Osten sehen. Die Ursachen sind vor allem Korruption und Gewalt, die wenig wirtschaftliche Hoffnungen zulassen.
factum-Redaktion
28. Januar 2021

Die Umfrage wird seit 2008 von der in Dubai ansässigen Forschungsgruppe «ASDA’A BCW» durchgeführt und die Zahlen werden von Jahr zu Jahr schlechter. Von den Arabern im Alter von 18 bis 24 Jahren wollen 42 Prozent aus dem gesamten Nahen Osten und Nordafrika auswandern und 15 Prozent unternehmen Schritte in diese Richtung. Dies entspricht einer Gesamtzahl von 57 Millionen Menschen.

Im Libanon würden 77 Prozent der jungen Erwachsenen das Land verlassen, wenn sie die Chance dazu hätten, gefolgt von Libyen (69 %), Jemen (66 %), Irak (65 %), den palästinensischen Gebieten (58 %), Jordanien (56 %), Syrien und Sudan (je 54 %), Tunesien (52 %) und Marokko (46 %). Die reichen Ölstaaten folgen weiter hinten, Spitzenreiter hier ist Bahrain mit 28 Prozent. Den tiefsten Wert weisen die Vereinigten Arabischen Emirate auf (3 %).

Zum Vergleich: In einer 2018 vom israelischen Zentralamt für Statistik durchgeführten Umfrage gaben 80,7 Prozent der israelischen Araber an, mit ihrem Leben zufrieden zu sein, und 89 Prozent sagten, dass sie sich sicher und geborgen fühlen.

Meldung aus factum 01/2021.