Der palästinensische Schriftsteller Mosab Abu Toha hat den Pulitzer-Preis für eine Essay-Serie über das Leiden der Palästinenser in Gaza gewonnen, die im Magazin New Yorker erschien. Darüber zeigte sich die ehemalige Geisel Emily Tehila Damari schockiert.
Bettina Hahne-Waldscheck
30. Juni 2025

Mosab Abu Toha lebt in den USA und verbreitet über Social Media Unwahrheiten über die Geiseln und Hass gegenüber Israel. Damari schrieb in einem offenen Brief an das Pulitzer-Komitee: «Fast 500 Tage lebte ich in ständiger Angst, litt unter Hunger, Misshandlungen und Demütigungen. Ich sah Freunde leiden.» Und einige Zeilen weiter: «Dies ist ein Mann, der im Januar die Tatsache meiner Gefangenschaft in Frage stellte. Er postete über mich auf Facebook und fragte: ‹Wie kann man dieses Mädchen eine Geisel nennen?› Er hat den Mord an der Familie Bibas geleugnet. Er hat in Frage gestellt, ob Agam Berger eine Geisel war. Dies sind keine Wortspiele – es sind offene Leugnungen von dokumentierten Gräueltaten. Sie behaupten, dass Sie einen Journalismus ehren, der die Wahrheit, die Demokratie und die Menschenwürde hochhält. Und doch haben Sie sich entschieden, eine Stimme emporzuheben, die die Wahrheit leugnet, die Opfer auslöscht und die Erinnerung an die Ermordeten schändet. Sehen Sie nicht, was das bedeutet? Mosab Abu Toha ist kein mutiger Schriftsteller. Er ist das moderne Äquivalent eines Holocaust-Leugners.» Für seine Posts müsse Toha verurteilt werden, statt einen Preis zu erhalten.

Die 28-jährige Damari wurde am 7. Oktober 2023 aus ihrem Haus im Kibbuz Kfar Aza entführt. Sie wurde zweimal angeschossen, verlor dabei zwei Finger und wurde 471 Tage lang als Geisel festgehalten, bevor sie während eines vorübergehenden Waffenstillstands im Januar freigelassen wurde. Seitdem ist die Geste, die sie mit ihrer bandagierten Hand machte, für viele Israelis zu einem Symbol des Trotzes geworden. Auch das israelische Aussenministerium forderte, dass der Preis für Abu Toha wieder aberkannt wird. Die Initiative «Combat Antisemitism» (CAM) startete die Unterschriften-Kampagne «Pull the Pulitzer» zur Preisaberkennung: «Wir können diese Beleidigung gegenüber dem jüdischen Volk nicht unbeantwortet lassen.»

Meldung aus factum 04/2025