In zweimonatigen Intensivcamps bereiten sich messianisch-jüdische Gläubige auf ihre Zeit bei der Armee vor.
Thomas Lachenmaier
23. Juli 2018

Der Wehrdienst ist für jeden Rekruten, besonders in Israel, eine Herausforderung. Für die jesusgläubigen Israelis kommt noch der geistliche Aspekt dazu, sich in einem Umfeld zu bewegen, wo man möglicherweise der Einzige ist, der an Jeschua, Jesus, als den Messias glaubt. Wie kann man seinen Glauben in der Armeezeit bewahren und stärken, wie kann man bei der Armee ein Nachfolger Jesu sein, der seinen Glauben bekennt? Die messianisch-jüdische Organisation «Hetzim» («Pfeil») bereitet die jungen Leute in einem mehrwöchigen Camp darauf vor.

13 junge Erwachsene durchliefen in zwei Monaten ein anspruchsvolles Programm. Wie ein Pfeil, der vor seiner Verwendung geschärft und ausgerichtet wird, will die Organisation «Hetzim» die jungen Leute befähigen, ihre Zeit bei der Armee auch geistlich vorbereitet anzutreten. Das Programm umfasst unter anderem sportliche Aktivitäten, gemeinschaftliche Unternehmungen, Freiwilligendienste, Gebetsgemeinschaft, Survivaltraining.

Der Tag beginnt morgens um sechs Uhr mit einem körperlichen Training, gefolgt von einer persönlichen Zeit, in der die angehenden Rekruten für sich in der Bibel lesen und eine Stille Zeit haben. Es gibt Lektionen in Apologetik und Evangelisationsworkshops, die Teilnehmer bereiten sich selbständig auf Themen vor und halten Referate für die anderen.

Fester Bestandteil des Programms sind Einsätze bei Organisationen, die sich für Problemgruppen einsetzen. So berichtet die junge Hadas in einem Interview mit den «Kehila-News» von einem Einsatz bei «Red Carpet», einer Organisation, die sich um Prostituierte in Tel Aviv kümmert. «Wir halfen bei der Sortierung von Materialien für diese Frauen und sangen für sie», berichtet Hadas. «Es war das erste Mal, dass ich in einem so schwierigen Milieu mit Menschen konfrontiert war, die sich Drogen gespritzt haben.» Diese Erfahrung habe sie zunächst dankbar gemacht für ihr bisheriges behütetes Leben. «Aber es brachte mich auch dazu, darüber nachzudenken, was Gott von mir möchte, wo und wem ich meinem Leben dienen soll.»

(Lesen Sie den ganzen Artikel in factum 05/2018)