Die Eröffnung einer Grosspraxis des auf Abtreibungen spezialisierten Arztes Friedrich Stapf in München-Freiham stösst auf starke Kritik. Stapf brüstet sich damit, bislang mehr als 100 000 ungeborene Kinder abgetrieben zu haben.
factum-Redaktion
18. August 2016

«Wir sind entsetzt, dass Deutschlands Profi-Abtreiber Nr.1, der Arzt Friedrich Stapf, nun in München eine 500 m2 grosse Abtreibungspraxis eröffnet hat», erklärte Christiane Lambrecht, die Vorsitzende der bayerischen «Christdemokraten für das Leben» (CDL). Die CDL Bayern wollen alles daran setzen, dass die Abtreibungsklinik Stapf schliesst, und weisen darauf hin, dass das Lebensrecht ungeborener Menschen vom deutschen Grundgesetz geschützt wird.

«Abtreibungsarzt war immer mein Traumberuf», hatte Stapf dem «Spiegel» schon vor fast zwei Jahrzehnten gesagt, der ihn damals als den Arzt bezeichnete, «der seit 20 Jahren nichts anderes macht als Abtreibungen, täglich bis zu 20». Ein «wie am Fliessband Kinder abtreibender Arzt wie Stapf zeigt auch, dass die gesetzliche Regelung mit dem Beratungsschein, der – wie wir jetzt ganz deutlich sehen, als hunderttausendfache ‹Lizenz zum Töten› verwendet wird – das Bewusstsein über die vorgeburtliche Tötung von Kindern in unserer Gesellschaft getrübt hat», erklärte Christiane Lambrecht. Abtreibung werde zunehmend als ein überall verfügbares Element von «Familienplanung» angesehen. Anders könne man sich die Niederlassung von Stapf in dem Gesundheitszentrum «medicare» sowie die gleichbleibend hohen Abtreibungszahlen in Deutschland nicht erklären, so Lambrecht.

Die bayerische Staatsregierung hatte die Einnahmen eines Arztes durch Kindstötungen per Abtreibung auf 25 Prozent begrenzen wollen. Stapf ist Deutschlands umsatzstärkster Arzt für Abtreibungen. Christiane Lambrecht kritisiert, dass der Staat «so gut wie nichts» für das Lebensrecht der von Tötung bedrohten ungeborenen Kinder tue, «im Gegenteil: Er wacht darüber, dass ein flächendeckendes Netz von Abtreibungsgelegenheiten vorgehalten wird, und bezahlt die meisten Abtreibungen im Rahmen der Sozialhilfe, finanziert von unseren Steuern.» Inzwischen werde bundesweit mehr als jede sechste Schwangerschaft durch eine Abtreibung beendet. Allein in Bayern wurden 2015 mehr als 12 000 Abtreibungen gemeldet (das sind 48 am Tag), zu fast 97 Prozent aus sozialen Gründen.

Die Lebensrechtsorganisationen «Aktion Lebensrecht für Alle» (ALfA) und der bayerische Landesverband der «Christdemokraten für das Leben» (CDL) hatten Anfang Juli eine Demonstration gegen die Münchner Abtreibungspraxis organisiert. Christiane Lambrecht erklärte: «Wir brauchen dringend eine neue Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung über das grundgesetzlich geschützte Lebensrecht eines jeden Menschen. Wichtig wäre eine deutlich kinder- und familienfreundlichere Politik. «Jede schwangere Frau sollte sich künftig ohne finanziellen oder gesellschaftlichen Druck und Sorgen auf ihr Kind freuen können!»

(Artikel aus factum 6/2016)