Digitale Gesundheitspässe sollen auf Dauer zur Voraussetzung für die Reisefreiheit werden. Dies haben die G20-Staaten und die B20 auf ihren Gipfeln im November 2022 im indonesischen Bali beschlossen.
factum-Redaktion
14. Dezember 2022

In ihrer Abschlusserklärung bekräftigen die G20, «eine sichere weltweite Mobilität und Vernetzung sowie nahtloses Reisen nach der COVID-19-Pandemie zu fördern». Sie unterstützen den «laufenden internationalen Dialog und die internationale Zusammenarbeit beim Aufbau der Prävention künftiger Pandemien sowie deren Bekämpfung». Dabei sollten die «erfolgreichen bestehenden Standards und digitalen COVID-19-Impfzertifikate gewinnbringend als Grundlage genutzt werden». Wie das konkret aussehen soll, hat der indonesische Gesundheitsminister beim Treffen erläutert: «Lassen Sie uns ein digitales Gesundheitszertifikat haben, anerkannt von der WHO: Wenn Sie korrekt geimpft oder getestet worden sind, dann können Sie reisen. (…) Wir werden das bei der nächsten Weltgesundheitsversammlung in Genf als Reform der Internationalen Gesundheitsvorschriften vorschlagen.» Interessant ist, dass die B20, eine in den G20-Prozess eingebettete Lobby der grössten internationalen Konzerne, die regelmässig direkt vor den G20-Staaten tagt und ihnen vorab Politikvorschläge unterbreitet, genau das vorgeschlagen hat, was die G20 zwei Tage später beschloss.

Quelle: Norbert Häring

Meldung aus factum 01/2023