Der Glaube an Jesus als den Messias verbreitet sich in Israel zunehmend. Das liegt vor allem daran, dass es in Israel heute nicht vor allem Christen aus den «Heidenvölkern» sind, die den Glauben an Jesus weitergeben, sondern immer mehr jüdische Israelis. Ihnen fällt es leichter, zu vermitteln, dass der Glaube an Jeschua (Jesus) keinen Bruch mit dem Jüdischsein bedeutet.
Thomas Lachenmaier
2. März 2018

Die evangelistische Arbeit messianischer Juden und arabischer Christen aus dem Umfeld der Bibelschule «Israel College of the Bible» stösst in Israel auf grosses Interesse. Professionell gestaltete Internetseiten mit Bibelarbeiten und Zeugnissen von Juden, die mit Gottes Hilfe zu ihrem Messias gefunden haben («I met messiah»), haben grosse Zugriffszahlen.

Das 1976 in Grossbritannien gegründete Missionswerk «Christian Witness to Israel», welches in Israel, aber auch in Europa und den USA aktiv ist, berichtet von einem «deutlichen Anstieg der Anzahl jüdischer Menschen», die an Jesus Christus glauben. «Wir freuen uns auf eine Zukunft, in der jüdische Menschen den Messias lieben und annehmen, der gekommen ist, um sie zu befreien», erklärte der Leiter des Werks, Joseph Steinberg. «Wir möchten, dass die Kirche ihr Vertrauen darin zurückerhält, dass Jesus rettet, auch Juden, und dass die Kirche sich hinter unsere Arbeit stellt, damit die ganze Welt Gottes rettende Macht kennenlernen kann.» Die Arbeit der Organisation wird nicht von allen Kirchen akzeptiert, da manche Christen glauben, dass es nicht angemessen sei, Juden bekehren zu wollen.

Einer Studie zufolge, die demnächst veröffentlicht werden soll, gibt es 30 000 jüdische Jesus-Gläubige in Israel, die in ungefähr 300 Gemeinden organisiert sind. Eitan Bar, der Direktor des israelischen Evangelisationswerkes «One for Israel», geht davon aus, dass in Israel weitere 10–20 000 jüdische Jesus-Gläubige leben, die nicht Mitglied einer messianischen Gemeinde sind.

(Artikel aus factum 02/2018)