Soldaten der israelischen Armee, die in Kampfeinheiten eingesetzt waren und im Gazakrieg vor zwei Jahren gekämpft hatten, unterrichten muslimische Kinder in den Fächern Englisch, Mathematik und Geschichte. Das ist kein Witz, sondern die Realität: Rucksackreisende in Indien, Mitglieder der Daniel-Gruppe (in Erinnerung an den im Gazakrieg gefallenen Daniel Pomerantz), sind in dem Armutsviertel Dharavi in Mombai ehrenamtlich tätig. Das Stadtviertel wurde durch den Film «Slumdog Millionär» bekannt.
Yossi Aloni
12. Dezember 2016

Die israelischen Rucksackreisenden, aus dem Militärdienst entlassene Soldatinnen und Soldaten, haben ehrenamtlich etwa 350 indische und zum grössten Teil muslimische Kinder in den Fächern Englisch, Mathematik, Geschichte, Naturwissenschaften, Musik und Kunst und auch Sport unterrichtet. Diese ehrenamtliche Tätigkeit fand im Rahmen der Stiftung «Kämpfer ohne Grenzen» statt, die von drei israelischen Offizieren der «Duvdevan-Einheit» ins Leben gerufen wurde.

Ausser einer Gruppe, die jedes Jahr nach Indien fährt, sind ehrenamtliche Delegationen auch regelmässig in südamerikanischen und äthiopischen Armenvierteln aktiv. Im kommenden Jahr soll auch Mittelamerika mit in das Programm genommen werden.

Die Leiterin des Hauses, wo die Kinder unterrichtet wurden, erzählte: «Man hat uns gesagt, dass Ihr (die ehemaligen Soldaten) der kleine Teufel seid, aber wir haben entdeckt, dass Ihr grosse Engel seid!»

Der Präsident der Stiftung, der ehemalige Befehlshaber der israelischen Luftwaffe, Eliezer Shkedi, sagte: «Die Tätigkeit der ‹Kämpfer ohne Grenzen› ist für uns von grosser Bedeutung – als Israelis, als Juden und als Menschen.»

(Artikel aus factum 9/2016)