Gibt es in Deutschland, dem mächtigsten Land Europas, keine relevante politische Kraft mehr, die tatsächlich an der Seite Israels steht?
Thomas Lachenmaier
26. Mai 2017

Auf der Linken steht das Bollwerk des «Anti-Zionismus», in dessen Schatten man unbefangen bei «Al-Quds»-Demonstrationen aufmarschieren kann, wo «Juden ins Gas» skandiert wird. Ganz rechts schnüren sich die Reste der Altnazis ihre Springerstiefel. Die Kanzlerin nutzt ihre Richt-linienkompetenz und macht einen Mann zum Aussenminister, für den Israel ein «Apartheidsregime» ist und der sich bei seinem Antrittsbesuch in Israel entsprechend aufführt.

Das schiere Gegenteil von Gabriels Postulat ist wahr. Nicht in Israel, wo Muslime als hohe Militärs, Abgeordnete, Richter und Klinikchefs arbeiten, sondern in Gebieten unter palästinensischer Kontrolle herrscht Apartheid. Kein Jude darf den Gazastreifen betreten, geschweige denn dort wohnen. Über das wahre Israel würde Gabriel in den Feldlazaretten an der israelischen Grenze zu Syrien mehr lernen, wo Israel seinen Feinden kostenlos die beste medizinische Versorgung angedeihen lässt – als von Organisationen wie «Breaking the Silence», die nachweislich mit unwahren Behauptungen Israel diffamieren. Gabriel hatte kein Verlangen, Menschen in palästinensischen Gefängnissen zu besuchen, die dort unschuldig einsitzen und gefoltert werden. Es geht nicht um Menschenrechte. Gabriel macht gemeinsame Sache mit den Feinden der einzigen Demokratie im Nahen Osten.

Er bezeichnet sich als «Freund» von Abbas, der auf das Widerlichste gegen Juden hetzt und ihre Mörder bezahlt. Allein dem Mörder von fünf Mitgliedern der Familie Fogel zahlte die Autonomiebehörde von Abbas zwei Millionen Dollar. Natürlich weiss Gabriel all das. Sein Israel-Auftritt bedient und schürt die antiisraelische Haltung in der Gesellschaft. Er hat die Nerven, sich als Freund Israels zu bezeichnen. Es ist besser, zehn anständige Feinde zu haben als einen solchen Freund. Deutschland reiht sich peu à peu in die Phalanx der Länder ein, die gegen Israel agieren. Die Solidaritätsbekundungen sind es nicht einmal wert, Lippenbekenntnisse genannt zu werden.

Gott weiss um Israel. Die Bibel bezeugt die Geschichte Israels von den Tagen seiner Erwählung bis zu seiner Wiedergeburt und der Zeit seiner Erlösung und Errettung, von der die Propheten lang und breit berichten. Jedes Land kann sich entscheiden, auf welcher Seite es stehen will, sollte aber wissen: Der Hüter Israels «schläft noch schlummert nicht» (Ps. 121,4).

(Artikel aus factum 4/2017)